Serbien steigt in Lithium-Förderung ein
Belgrad. Serbiens Regierung macht trotz jahrelanger Proteste von Umweltschützern den Weg frei für den Lithium-Abbau im Jadar-Tal. Das berichtete die serbische Nachrichtenagentur Tanjug am Dienstag. Nahe dem Ort Loznica soll eine der größten Reserven Europas für den Rohstoff liegen, der unter anderem für E-Autos unverzichtbar ist. Mit einer neuen Verordnung beugt sich Belgrad nun einem wenige Tage zuvor gefällten Urteil des serbischen Verfassungsgerichts, nach dem eine 2022 erfolgte Annullierung des Raumordnungsverfahrens für das Abbauprojekt unrechtmäßig war. In Europa sind Lithium-Vorkommen knapp. Laut serbischen Medienberichten will Bundeskanzler Olaf Scholz wegen der Förderung am Freitag nach Belgrad reisen. Die dortige Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Djedovic Handanovic, erklärte, die Förderung werde die wirtschaftliche Integration Serbiens voranbringen. Interessiert ist auch der australische Bergbauriese Rio Tinto, der in der Region bereits Immobilien erworben hat. Nach dessen Schätzungen könnte das Bergwerk im Jadar-Tal jährlich 58.000 Tonnen Lithium produzieren. Umweltschützer kritisieren unter anderem, dass Lithium-Bergbau das Grundwasser mit Schwermetallen verunreinigt. (AFP/jW)
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