Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Donnerstag, 19. Dezember 2024, Nr. 296
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 27.07.2024, Seite 11 / Feuilleton
Weltkulturerbe

Nicht vergessen

Es ist eine symbolische Geste in Zeiten des Krieges: Das Welterbekomitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) beschließt, die archäologische Stätte des Klosters des Heiligen Hilarion im Gazastreifen auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzen. Außerdem kommt das in byzantinischer Zeit gegründete Kloster auf die Liste des gefährdeten Welterbes. Die Stätte liegt in einem Dorf keine zehn Kilometer südlich von Gaza-Stadt. Das Komitee der UNESCO gab die Entscheidung am Freitag auf seiner 46. Sitzung im indischen Neu-Delhi bekannt.

Angesichts der unmittelbaren Bedrohung im Zusammenhang mit dem Konflikt im Gazastreifen habe das Welterbekomitee auf ein Dringlichkeitsverfahren zurückgegriffen, teilte die Organisation mit. Damit werde sowohl der außergewöhnliche universelle Wert des Klosters anerkannt als auch die Pflicht, es angesichts drohender Gefahren zu schützen. »Die Eintragung ist uns sehr wichtig, weil sie eine Botschaft der Hoffnung an unser Volk in Gaza ist«, sagte ein palästinensischer Vertreter in Neu-Delhi. »Durch diese Eintragung sagen wir ihnen, dass wir sie nicht vergessen haben.« Das Kloster des Heiligen Hilarion, auch als Tell Umm Amer bekannt, beherbergte im vierten Jahrhundert die erste Klostergemeinschaft im »Heiligen Land« und war ein Zentrum des religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Austauschs.

Ebenso in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde die sächsische Kleinstadt Herrnhut als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine. Evangelische Glaubensflüchtlinge aus Mähren hatten den Ort 1722 gegründet. Das fehlende »d« im Namen der Gemeinde »Brüdergemeine« ist der Sprache dieser Zeit geschuldet, als man noch von Gemeine sprach. Als sich die Brüder-Unität später weltweit ausbreitete, trugen Missionare aus der Oberlausitz auch den Bauplan für neue Siedlungen in andere Länder. (dpa/jW)

Mehr aus: Feuilleton