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Aus: Ausgabe vom 30.07.2024, Seite 2 / Ausland

Südafrikas ANC schließt Zuma aus

Johannesburg. In Südafrika hat die Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) den Ausschluss des früheren Staatspräsidenten Jacob Zuma beschlossen. Das gehe aus einem internen Dokument des ANC-Disziplinarausschusses hervor, über das am Sonntag mehrere südafrikanische Medien berichteten. Demnach kann der 82jährige Zuma gegen den Ausschluss binnen drei Wochen Einspruch erheben. Offiziell bestätigte der ANC die Entscheidung bislang nicht. Die Parteimitgliedschaft Zumas war bereits im Januar suspendiert worden, nachdem Zuma sich der neugegründeten Partei uMkhonto weSizwe (MK) angeschlossen hatte. (AFP/jW)

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Detlev R. aus Tshwane, Südafrika (29. Juli 2024 um 21:01 Uhr)
    Jacob G. Zuma wurde nun offiziell aus dem ANC ausgeschlossen. Nach einem Disziplinarverfahren traf das dafür zuständige Disciplinary Committee diese Entscheidung einstimmig. Die Gründung der Konkurrenzpartei MK Party, der Zuma vorsteht, und sein aggressiver Wahlkampf gegen den ANC haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Die MK Party hat bei den letzten Wahlen Ende April wesentlich dazu beigetragen, den ANC von 53 Prozent auf 40 Prozent der Wählerstimmen zu drücken. In seinen 65 Jahren Mitgliedschaft in der Befreiungsorganisation hatte Zuma es bis an die Spitze geschafft. In den neun Jahren als ANC-Präsident und Präsident des Landes (2009 bis 2018) öffnete seine Regierung jedoch Tür und Tor für Vetternwirtschaft und Korruption. Die mit dem Begriff »State capture« verbundene allmähliche Plünderung staatseigener Betriebe an eine indische Unternehmerfamilie führte letztendlich zu seiner Abwahl. Statt sich nun mit einem zwar befleckten, aber auch, ob seiner Verdienste im Befreiungskampf, würdevollen Vermächtnis zurückzuziehen, startete Zuma einen Rachefeldzug gegen seine Organisation, oder wie er sagt: gegen den »Ramaphosa-ANC«. Die Abwahl seines Nachfolgers Matamela Cyril Ramaphosa hat Zuma jedoch nicht erreicht. Aber mit seiner MK Party im nationalen Parlament und in den Provinzparlamenten von KwaZulu-Natal und Gauteng hofft er, dieses Ziel doch noch zu erreichen.

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