Bericht: Zahl von Hitzetoten zeigt Energie-Ungleichheit in USA auf
Phoenix. In den Vereinigten Staaten betreffen die meisten hitzebedingten Todesfälle Obdachlose, die im Freien leben oder Menschen ohne Möglichkeit, ihre Umgebung ausreichend zu kühlen. Wie die Nachrichtenagentur AP am Mittwoch berichtete, seien viele der Opfer von Hitzetoden Afroamerikaner, Indigene oder Lateinamerikaner. »Klimaanlagen sind kein Luxus, sie sind eine Notwendigkeit«, sagte Mark Wolfe von der National Energy Assistance Directors′ Association, einer Organisation von Vertretern staatlicher Energie-Hilfsprogramme, gegenüber AP. »Es ist eine Frage der öffentlichen Gesundheit und der Erschwinglichkeit.« Nach Angaben von Gesundheitsbeamten ereigneten sich dem Bericht zufolge 156 von 645 hitzebedingten Todesfällen in 2023 im Innern von ungekühlten Behausungen. In den meisten Fällen gab es dort ein Kühlgerät, das aber nicht funktionierte, keinen Strom hatte oder ausgeschaltet war.
Es komme nicht selten vor, dass Leute ihren Strom abschalten, um zu vermeiden, dass sie mehr benutzen, als sie bezahlen können – aus Furcht, dass ihr Versorger sie vom Netz nimmt, wenn sich unbezahlte Rechnungen häufen. Fast 20 Prozent von Familien mit sehr niedrigem Einkommen haben gar keine Klimageräte, insbesondere in Gegenden wie dem Bundesstaat Washington, wo solche Systeme nicht verbreitet installiert worden waren – bis Hitzewellen zunehmend stärker, länger und häufiger wurden. In diesem Jahr werde es offenbar US-weit für Familien durchschnittlich um 7,9 Prozent teurer werden, sich vom Juni bis September Kühlung zu verschaffen, was einem Preisanstieg von umgerechnet 605 auf 658 Euro entspreche. (AP/jW)
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