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Aus: Ausgabe vom 03.09.2024, Seite 11 / Feuilleton
Lyrische Hausapotheke

À propos APO pro

Von Kai Pohl

Welche APOlitische Option bleibt offen,

wenn die Hoffnung trübe

schimmert, glänzt wie Speck?

*

Ameisenstraßen von Spandau bis Mehlteuer?

Anarchopower im Gespensterwald bei Greifswald?

Leben wie ein Rentier, doch nicht wie ein Rentier!

Träume tankenSchneebier & Licht im Atelier.

*

Was dem Kloßschnacker seine Grützsuppe,

ist dem Schlossknacker seine Sitzgruppe.

Okzident Nord verliert Orientierung,

Schock in der Südkurve, rote Gebete …

*

Herr Leader, ganz in Leder, legt Feuer im Foyer,

derweil sein Geschäftsführer Zitronen faltet,

nichts als Grütze im Kopf, kaum noch Haare im Zopf.

Das Haileid, ein Highlight der kantonesischen Küche,

Kaka-Lolo, Bunte-Coo-Mix als auch Flatnix

sorgen für Ruhe auf den billigen Plätzen –

die Gedanken ein Kloß & die Hitze ein Kropf.

*

Servilis, der Mann mit dem Futzpimmel

& Merita, die Frau mit dem Putzfimmel,

im Beinkleid der Freiheit an öligen Krücken,

verschwenden reinen Schüttelreim als Scheuermittel,

besingen Tod & Leid im Schwarz-auf-Weiß-Kittel.

*

Was den Gottesfrüchtchen ihre ERlösung,

ist dem Futzlipitzli seine ENDlösung.

Zum Abendbrot verputzen Katz & Maus

den Hass des Cowboys mit der Bombe in der Faust,

nichts als Grütze im Kopf & die Hitze ein Kropf.

*

Leben wie ein Rentier, doch nicht wie ein Rentier.

Träume tankenSchneebier & Licht im Atelier

& sorgen für Ruhe auf den billigen Plätzen.

Der Hase trägt lieber Möhre statt Schlips

& schwört auf Spinat mit Kartoffelchips.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. (3. September 2024 um 19:17 Uhr)
    Gute Besserung, lieber Kai Pohl! Nicht traurig sein: Gedankenverrenkung ist zwar schmerzhaft, aber heilbar.

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