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30.08.2024, 18:34:15 / Ausland
Konflikt im Sahel

Bundeswehr beendet Abzug aus Niger

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Ankunft einer Transportmaschine der Luftwaffe aus Niger (Wunstorf, 4.8.2023)

Niamey. Die Bundeswehr hat am Freitag mit der Abreise der letzten deutschen Soldaten vom Lufttransportstützpunkt in Niamey ihren Abzug aus Niger beendet. Das nigrische und das Bundesverteidigungsministerium »geben den Abschluss des Abzugs der deutschen Streitkräfte und Ausrüstung aus Niger bekannt«, verlas der nigrische Oberstmajor Mamane Sani Kiaou am Freitag eine von ihm und dem deutschen Oberst Karsten Struss unterzeichnete Erklärung.

Die Bundeswehr-Soldaten sollten nach Informationen des Spiegel am Freitag abend auf dem Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf landen. Das Bundesverteidigungsministerium wollte dies zunächst nicht bestätigen. Nach Angaben Kiaous wurden die 60 deutschen Bundeswehr-Angehörigen und 146 Tonnen Ausrüstung mit fünf Frachtflugzeugen ausgeflogen.

Deutschland hatte mit Niger nach Auslaufen des bisherigen Stationierungsabkommens für den Stützpunkt Niamey zunächst eine Interimsvereinbarung getroffen. Sie war bis zum 31. August befristet. Ein jüngst vorgelegter Vorschlag der nigrischen Regierung für ein neues Stationierungsabkommen wurde in Berlin aber als unzureichend eingestuft. Ein zentraler Punkt war, dass das stationierte Personal nicht wie bisher Immunität vor Strafverfolgung genoss.

Der Abzug markiere nicht das Ende der Militärkooperation zwischen Niger und Deutschland. »In der Tat haben sich beide Seiten verpflichtet, ihre Beziehungen im militärischen Bereich aufrechtzuerhalten«, gab Kiaou an. Das deutsche Verteidigungsministerium hatte allerdings Anfang Juli das Ende einer solchen Zusammenarbeit verkündet.

Das Militär in Niger hatte im Juli vergangenen Jahres Präsident Mohammed Bazoum gestürzt. Die Regierungen der drei von Armut und Instabilität geprägten westafrikanischen Staaten Niger, Mali und Burkina Faso haben sich zuletzt immer weiter vom Westen abgewandt und zu einer »Sahelallianz« (französische Abkürzung AES) zusammengeschlossen. Im Kampf gegen Dschihadisten und separatistische Kräfte wie in Mali vertrauen sie zunehmend auf die Unterstützung des russischen »Afrikakorps«, das aus der »Gruppe Wagner« hervorgegangen ist. (AFP/jW)

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