Scholz lehnt Einladung der Ukraine in die NATO ab
Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bitte des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij nach einer Einladung in die Nato abgelehnt. Die NATO-Staaten hätten für die Ukraine »eine Perspektive beschrieben«, sagte Scholz am Donnerstag abend in der ZDF-Sendung »maybrit illner«. »Aber ich glaube, dass es über diesen Beschluss hinaus aktuell keinen neuen Entscheidungsbedarf gibt.«
Es sei wichtig sich klar zu machen, dass »ein Land, das im Krieg ist, gar nicht NATO-Mitglied werden kann«, betonte der Kanzler. »Das weiß jeder, darüber gibt es keinen Dissens.« Eine Einladung sei derzeit kein Prozess, der anstehe. Denn »die Einladung ist bei der NATO normalerweise ziemlich schnell auch mit der Mitgliedschaft verbunden«, so Scholz.
Selenskij hatte vergangene Woche appelliert, seinem Land unverzüglich den Beitritt zur NATO anzubieten. Die US-Regierung hatte danach darauf verwiesen, dass es in dem Bündnis zwar eine Diskussion dazu gebe, aber sich »derzeit kein Konsens« abzeichne.
Scholz bekräftigte seine Linie, mit einem besonnenen Kurs dafür zu sorgen, dass der Konflikt nicht zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO werde. Er wiederholte dabei auch seine Ablehnung der Lieferung von weitreichenden »Taurus«-Marschflugkörpern, die Ziele weit auf russischem Gebiet treffen könnten. »Ich halte das für falsch«, sagte er. Waffen, von denen er denke, dass sie zu einer Eskalation beitragen, werde er nicht liefern. (AFP/jW)
Mehr aus: Inland
-
»Solidarität mit Erwerbslosen gibt es nicht mehr«
vom 25.10.2024 -
Großfusion für die Kriegsmarine
vom 25.10.2024 -
Auf Verdacht statt auf Vorrat
vom 25.10.2024 -
Von Kampagne mürbe gemacht
vom 25.10.2024 -
Rosneft unterliegt
vom 25.10.2024 -
Deutsche Firmen gelassen
vom 25.10.2024