Viel vor
Regisseur Christian Stückl soll im Jahr 2030 erneut die berühmten Passionsspiele in Oberammergau auf die Bühne bringen. Der Gemeinderat beschloss in einer nichtöffentlichen Sitzung mehrheitlich, Stückl erneut mit der Spielleitung zu beauftragen, wie der Eigenbetrieb Kultur der Gemeinde am Donnerstag mitteilte. Es wird die fünfte Passion des heute 62jährigen, der 1990 als damals jüngster Spielleiter diese Aufgabe übernommen hatte.
Mit Stückl, »der wie kein anderer die Passionsspiele modernisiert und behutsam in die heutige Zeit geführt hat«, solle die Tradition erhalten bleiben und gleichzeitig den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechen, hieß es. Im Vorfeld hatte es im Ort heftige Debatten um die Bewerbung gegeben. Erstmals in der fast 400jährigen Geschichte des Laienspiels hatte der Gemeinderat ein offizielles Bewerbungsverfahren beschlossen. Er werde voraussichtlich »mit dem gleichen Team wieder arbeiten«, hatte Stückl bei der Vorstellung seines Konzeptes am Montag gesagt und seinen Stellvertreter Abdullah Karaca genannt, der sich dem Vernehmen nach ursprünglich auch um die Spielleitung bewerben wollte.
Stückl hat die Passion seit 1990 konsequent von christlichen Antijudaismen befreit, modernisiert und mit eindrucksvollen Inszenierungen zum Publikumsmagneten gemacht. Zur Passion 2022 kamen mehr als 400.000 Besucher. (dpa/jW)
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