Jürgen Becker gestorben
Der Schriftsteller Jürgen Becker ist tot. Er sei am Donnerstag im Alter von 92 Jahren in seinem Haus in Köln gestorben, teilte sein Sohn, der Fotograf Boris Becker, der dpa am Sonntag mit. Am 10. Juli 1932 in Köln geboren und in Erfurt aufgewachsen, machte sich Jürgen Becker mit dem Prosaband »Felder« (1964) einen Namen als Verfasser experimenteller Literatur. Zudem trug er mit seinen Hörspielen zum Entstehen des »Neuen Hörspiels« bei, reüssierte ab den 70er und 80er Jahren jedoch vor allem als Lyriker. Bevor er freier Schriftsteller wurde, arbeitete Becker als Journalist beim WDR sowie als Lektor beim Rowohlt-Verlag. Ab 1973 leitete er den Suhrkamp-Theaterverlag und von 1974 bis 1993 die Hörspielabteilung des Deutschlandfunks. Nach einer Vielzahl von Auszeichnungen (u. a. Preis der Gruppe 47, Uwe-Johnson-Preis, Schiller-Ring) erhielt Becker 2014 den Georg-Büchner-Preis. Die Jury lobte damals die »sensible, sinnliche, neugierige Weltzugewandtheit« seiner Gedichte. Jürgen Roth schrieb in dieser Zeitung 2018, Beckers Werke seien »still ragende Solitäre, ganz und gar schmerzlich zarte Erkundungen der Welt außerhalb und innerhalb des Menschen, kunstvoll lakonische (…) Aufzeichnungen und Schilderungen der Veränderungen, Verluste, Verwüstungen, auch dessen, was bleibt oder sich widersetzt: der physischen Welt.« Ein Nachruf folgt. (jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Meer
vom 11.11.2024 -
Nichts knallt wie der Jesuspilz
vom 11.11.2024 -
Nachschlag: Ich – Einfach unverbesserlich
vom 11.11.2024 -
Vorschlag
vom 11.11.2024 -
Veranstaltungen
vom 11.11.2024 -
Schüsse ins Nichts
vom 11.11.2024 -
Östlich der Russendisko
vom 11.11.2024