Son of Thriller
Ein spektakulärer Fund in Kalifornien sorgt für Aufsehen: Der frühere Streifenpolizist Gregg Musgrove hat zwölf bislang unveröffentlichte Songs von Michael Jackson entdeckt. Die Aufnahmen aus den Jahren 1989 bis 1991 lagen in einem vergessenen Lagerraum des Musikproduzenten Bryan Loren. Dessen Haus erwarb Musgrove in Van Nuys, einem Stadtteil von Los Angeles, kürzlich bei einer Versteigerung. Unter den Funden befinden sich Demos und unveröffentlichte Studioaufnahmen, die möglicherweise neues Licht auf eine weniger bekannte Phase von Jacksons Schaffen werfen. »Ich bekam Gänsehaut, als ich die Songs hörte, die sonst noch keiner zu Ohren bekommen hat«, sagte der 56jährige nach seiner Entdeckung.
Fans hätten schon länger über die Existenz mancher Titel spekuliert, andere dagegen seien bisher gänzlich unbekannt gewesen. Eines der Lieder, »Truth on Youth«, ist ein Rapduett von Jackson und LL Cool J. Ein weiteres Stück, »Seven Digits«, nimmt nach Jacksons eigenen Worten auf der Aufnahme Bezug auf Identifikationsnummern in Leichenhallen. In »Don’t Believe It« verarbeitete er Gerüchte und Anschuldigungen, die in den Medien über ihn zirkulierten. Jackson habe in den Aufzeichnungen teilweise auch über die Songaufnahmen gesprochen. Die Titel weiterer Songs lauten »Son of Thriller« und »Serious Effect«. Sämtliche Stücke sollen laut Medienberichten vor dem Album »Dangerous« aufgenommen worden sein.
Ob die Songs jemals veröffentlicht werden, ist fraglich. Sowohl Jacksons Erben als auch Sony Music, die die Rechte an seinem musikalischen Erbe verwalten, haben sich bislang gegen einen Kauf der Bänder entschieden. Eine Veröffentlichung sei ohne ihre Zustimmung ohnehin nicht erlaubt. Und so schrecklich neu seien die Songs sowieso nicht, die Originale seien bereits vor längerer Zeit im Nachlass von Michael Jackson gefunden worden.
Auf das Konto von Michael Jackson, geboren 1958 in Gary, Indiana, geht u. a. das legendäre Album »Thriller« (1982), das meistverkaufte Album der Welt. Jackson revolutionierte mit Hits wie »Billie Jean« und »Beat it« die Popkultur. Er starb 2009 in Los Angeles an einer Überdosis Propofol, einem starken Betäubungsmittel. Der Wert der Aufnahmen dürfte Experten zufolge im siebenstelligen Bereich liegen. (dpa/jW)
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