Geschenkter Gaul
Naomi Beckwith wird die Documenta 16 im Jahr 2027 kuratieren. Das gaben die Verantwortlichen der Weltkunstschau am Mittwoch in Kassel bekannt. Beckwith ist stellvertretende Direktorin und Chefkuratorin des New Yorker Guggenheim-Museums. Sie bezeichnete die Documenta als Institution. Es sei ein »absolutes Geschenk«, die Ausstellung leiten zu dürfen. Beckwith tritt die Nachfolge des indonesischen Künstlerkollektivs Ruangrupa an, das die Documenta 15 im Jahr 2022 kuratiert hat. Die Schau war von heftigen Auseinandersetzungen über echten und vermeintlichen Antisemitismus in Ausstellungsstücken begleitet worden.
Auch bei der Suche nach einer künstlerischen Leitung für die Documenta 16 kriselte es. Nach Antisemitismusvorwürfen gegen ein Mitglied der Findungskommission für die 2027 geplante Schau war im November 2023 zunächst dieses Mitglied und später die gesamte Findungskommission zurückgetreten. Ein neues Gremium hatte der Aufsichtsrat der Weltkunstschau erst Anfang Juli berufen. Die Folge: Die neue Kuratorin hat nun fast ein Jahr weniger Vorbereitungszeit. Die Documenta gilt neben der Biennale in Venedig als wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst. Die 16. Ausgabe soll vom 12. Juni bis 19. September 2027 stattfinden. (dpa/jW)
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