Unter Beobachtung
Ein Untersuchungsbericht zum Arbeitsklima am Theater in der Josefstadt in Wien erhebt schwere Vorwürfe gegen die Führung der österreichischen Traditionsbühne. Sowohl der langjährige Direktor Herbert Föttinger als auch einzelne Regisseure hätten sich bei Proben »immer wieder übergriffig, abwertend und aggressiv« gegenüber Mitarbeitern verhalten.
Die Vorwürfe könnten als Mobbing qualifiziert werden, sollten sie von einem Gericht bestätigt werden, hieß es in dem Bericht einer Anwaltskanzlei. Die Untersuchung war von den Gremien des Theaters in Auftrag gegeben worden, nachdem die Zeitung Der Standard über Missstände berichtet hatte.
Vorwürfe von verbalen sexuellen Übergriffen und sexualisierten Handlungen gegen Föttinger (63) konnten laut dem Bericht nicht überprüft werden, da die Gefahr bestanden hätte, die Anonymität der mutmaßlich Betroffenen zu verletzen. Der Direktor hat diese Anschuldigungen zurückgewiesen. Der Stiftungsvorstand des Theaters kündigte an, das aktuelle Management für den Rest der Amtszeit unter genaue Beobachtung zu stellen. Außerdem wird seine Macht in Personalfragen beschnitten. (dpa/jW)
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