Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 03.01.2025, Seite 11 / Feuilleton
Medien

Jetzt wird’s schwer

Eine Reihe von Kulturschaffenden spricht sich mit einem offenen Brief gegen ein Engagement von Thilo Mischke als Moderator des ARD-Kulturmagazins »TTT – Titel, Thesen, Temperamente« aus. In dem der dpa vorliegenden Schreiben an die Programmverantwortlichen der beteiligten öffentlich-rechtlichen ARD-Häuser heißt es, eine Zusammenarbeit mit Mischke schließe man aus. Man sei »bestürzt über diese Personalentscheidung der ARD, mit der die Kultursendung ›TTT – Titel, Thesen, Temperamente‹ nachhaltig beschädigt wird«. Zuerst berichtete der Tagesspiegel über den offenen Brief. Zu den Unterzeichnern zählen zum Beispiel Alena Schröder, Saša Stanišić, Jan Brandt, Ulrike Draesner, Margarete Stokowski oder Till Raether. Die dpa fragte bei Mischke um eine Stellungnahme an. Die ARD gab keinen Kommentar ab. Die Unterzeichner des Schreibens, zu denen neben Autoren auch Journalisten und Kulturschaffende zählen, werfen Mischke auch vor, sich nicht kritisch mit seinem früheren Werk auseinandergesetzt und sich nicht ausreichend distanziert zu haben. Vor Weihnachten hatte die ARD bekanntgemacht, dass Mischke ab Mitte Februar mit Siham El-Maimouni die Moderation der Sendung übernimmt, die traditionell sonntags am späten Abend im Ersten ausgestrahlt wird. »TTT« zählt zu den bekanntesten Kulturformaten in der ARD. Die Sendung gibt es seit 1967. Zudem starte Mischke einen Kulturpodcast mit Jule Lobo. Auf Instagram machte Mischke seine neue Aufgabe auch bekannt. Seither hatte er sich dort nicht mehr zu dem Fall geäußert. An der Personalie Mischke entzündete sich nach der Bekanntgabe in sozialen Medien Kritik, die sich auf die Vergangenheit bezog. Im Gespräch war etwa sein Buch »In 80 Frauen um die Welt« aus dem Jahr 2010. Die ARD hatte daraufhin betont: »›TTT‹ stellt sich gegen jede Form von Sexismus und Rassismus und steht, genauso wie Thilo Mischke, für Meinungsvielfalt und Toleranz.« Seit der Veröffentlichung habe er sich »intensiv und selbstkritisch mit den Vorwürfen, darin ein sexistisches Frauenbild vermittelt und stellenweise rassistische Sprache benutzt zu haben, auseinandergesetzt«. Mischke ist seit Jahren vor allem durch Reportagen für den privaten Fernsehsender Pro sieben bekannt. Er gewann 2023 den Deutschen Fernsehpreis für seine Pro sieben-Reportage »Verlassen und vergessen? Afghanistan im Griff der Taliban«. Vor der vergangenen Bundestagswahl interviewte Mischke im April 2021 für Pro sieben die damals erst frisch gekürte Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen). 2020 gewann er den Bayerischen Fernsehpreis für seine Pro sieben-Reportage »Deutsche an der ISIS-Front« über Menschen, die für den »Islamischen Staat« in den Krieg ziehen. (dpa/jW)

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