Die Suche der Eunice Paiva
Die Filme »The Brutalist« und »Emilia Pérez« sind die großen Gewinner der 82. Golden-Globe-Verleihung. In der Nacht zum Montag wurde bei der Gala in Beverly Hills (Los Angeles) »The Brutalist« von US-Regisseur Brady Corbet als bestes Drama geehrt. Das dreieinhalbstündige fiktionale Historienepos erzählt von einem von Adrien Brody verkörperten jüdischen Architekten aus Ungarn, der nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA ein neues Leben beginnen will. Brody erhielt die Auszeichnung als bester Dramadarsteller. Zudem gewann Corbet den Regiepreis. Sieben Jahre habe er für den Film gebraucht und sich über viele Widerstände hinwegsetzen müssen, sagte der Regisseur.
»Emilia Pérez« des französischen Starregisseurs Jacques Audiard war zehnmal nominiert gewesen. Der spanischsprachige Musikfilm über einen mexikanischen Kartellboss, der sich einer Geschlechtsanpassung unterzieht, erhielt schließlich vier Globes: als beste Komödie, bester nichtenglischsprachiger Film, für die singende Nebendarstellerin Zoe Saldaña und den Song »El Mal«. Für den sechsmal nominierten Vatikanthriller »Konklave« von Edward Berger gab es nur einen Preis für das Drehbuch des britischen Autors Peter Straughan. Sichtlich überrascht war Fernanda Torres über ihren Globe als beste Dramadarstellerin – der erste Sieg überhaupt für eine Brasilianerin in dieser Sparte. Die 59jährige Schauspielerin überzeugte mit ihrer Rolle in »I’m Still Here« von Regisseur Walter Salles. Der Film erzählt von Eunice Paiva, die sich während der brasilianischen Militärdiktatur auf die Suche nach ihrem 1971 verschwundenen Ehemann Rubens begibt. Später wird klar, dass er von Sicherheitskräften ermordet wurde.
In den Serien- und TV-Kategorien räumten das opulente Historiendrama »Shogun« und die Showbizcomedy »Hacks« ab. »Shogun«, die auf dem 1975 erschienenen gleichnamigen Roman von James Clavell basiert, wurde von der Auslandspresse zur besten Dramaserie des Jahres gekürt. Hiroyuki Sanada und Anna Sawai gewannen Golden Globes als beste Dramahauptdarsteller. »Hacks« über eine alternde Stand-up-Komikerin in Las Vegas gewann den Preis für die beste Comedy- oder Musicalserie. Es war nach 2022 der zweite Globe für die Serie. Jean Smart siegte wie schon 2022 als beste Hauptdarstellerin einer Comedy. Bester Hauptdarsteller einer Comedyserie wurde Jeremy Allen White als Koch Carmy in »The Bear«. Bei den Miniserien lag der Stalker-Thriller »Baby Reindeer« vorn. Jessica Gunning wurde auch als beste TV-Nebendarstellerin geehrt. (dpa/jW)
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