Neu erschienen
IMI-Analyse
In der Analysereihe der Informationsstelle Militarisierung (IMI) beschäftigen sich Martin Kirsch und Jürgen Wagner mit der sogenannten Gegenkonversion von Industriebetrieben, also der »Umwidmung von einer zivilen zu einer militärischen Nutzung«. Diese Umwandlung betraf bislang vor allem Liegenschaften, wird im Zeichen von Industriekrise und »Zeitenwende« aber nun auch auf Produktionsbetriebe ausgedehnt. Der derzeit prominenteste Fall ist die Umstellung der Waggonfabrik in Görlitz auf die Produktion von Rüstungsgütern. 2022 bereits wurde »die Konkursmasse der MV Werftengruppe mit Standorten in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund verscherbelt«, wobei der Standort in Warnemünde direkt von der Bundeswehr übernommen wurde. Mit Blick auf Görlitz schreiben die Autoren: »Die Tatsache, dass die Pläne nun öffentlichkeitswirksam mitten im Wahlkampf präsentiert werden, deutet auf die Popularität der Maßnahme hin.« Dem Zusammenhang nach gehöre sie zu den »Maßnahmen zur Ankurbelung der Rüstungsproduktion, die eine Verschiebung in Richtung Kriegswirtschaft nach sich ziehen«, wie sie unter anderem die im Dezember 2024 präsentierte »Nationale Sicherheits- und Verteidigungsstrategie« vorsieht. Das »Zeitalter der (erhofften) Rüstungskonversion« sei offensichtlich vorbei. (jW)
IMI-Analyse, Nr. 1/2025, 4 Seiten, Bezug: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e. V., Hechinger Str. 203, 72072 Tübingen, kostenloser Download: www.imi-online.de
Graswurzelrevolution
Im Februarheft der Zeitschrift Graswurzelrevolution schreibt Lou Marin über die erfolgreichen Proteste gegen die Verhängung des Kriegsrechts in Südkorea, die er als Beispiel für die »Wirkung gewaltfreier Macht von unten« würdigt. In einer Zeit »der überall aufkommenden faschistischen Parteien« sei die »gewaltfreie Massenbewegung in Südkorea ein Hoffnungsschimmer«. Michael Wilk beschäftigt sich mit Perspektiven für die Selbstverwaltung in Nordostsyrien nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Assad. Gisela Notz erinnert in ihrer Reihe über »unbekannte und bekannte Anarchistinnen« an Federica Montseny (1905–1994), die 1936/37 Gesundheitsministerin in der Regierung der Spanischen Republik war. (jW)
Graswurzelrevolution, Jg. 53/Nr. 496, 24 Seiten, 4,50 Euro, Bezug: Verlag Graswurzelrevolution, Abo und Vertrieb, Vaubanallee 2, 79100 Freiburg, E-Mail: abo@graswurzel.net
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