IAEA: Iran erhöht Uranproduktion
Wien. Der Iran soll die Herstellung von beinahe atomwaffentauglichem Uran in den vergangenen Monaten stark beschleunigt haben. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien hervor, über den dpa am Mittwoch berichtete. Die iranischen Vorräte an Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent seien seit Ende Oktober um gut 91 Kilogramm auf rund 275 Kilogramm angestiegen, heißt es demnach in dem nichtoffiziellen Schriftstück. Die monatliche Produktionskapazität sei von rund acht Kilogramm auf bis zu 40 Kilogramm hochgeschnellt.
Mitte November hatte IAEA-Chef Rafael Grossi in Teheran über eine mögliche Selbstbeschränkung bei der Herstellung dieses Materials verhandelt, damit die Menge nicht noch weiter ansteige. Dazu schien die iranische Regierung bereit zu sein. Doch nach einer irankritischen IAEA-Resolution entschied sich das Land, die Produktion im Gegenteil zu beschleunigen. Für einen Atomsprengkopf wären laut Fachleuten etwa 50 Kilogramm dieses Materials nötig. Zuvor müsste es jedoch noch auf ein Niveau von 90 Prozent angereichert werden.
US-Präsident Donald Trump hatte Anfang Februar erneut für ein »nukleares Friedensabkommen« mit dem Iran geworben. Teherans Außenminister Abbas Araghtschi deutete zunächst Gesprächsbereitschaft an. Doch kurz darauf lehnte Irans oberster Führer Ali Khamenei Verhandlungen mit Trump kategorisch ab. In den vergangenen Monaten führten Deutschland, Frankreich und Großbritannien ohne die USA Gespräche über ein mögliches neues Abkommen. Die jüngste Runde fand am Montag in Genf statt.
In seiner ersten Amtszeit hatte Trump 2018 einseitig den Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Atompakt von 2015 verkündet, mit dem das iranische Nuklearprogramm im Gegenzug für eine Lockerung der westlichen Sanktionen gegen die Islamische Republik stark eingeschränkt worden war. Diese verneint, an Atomwaffen zu arbeiten. (dpa/jW)
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