Dein roter Faden in wirren Zeiten
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Aus: Ausgabe vom 21.03.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Feindbild Iran

1979 | Di., 20.15 Uhr, Arte
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Den Sturz des Schah-Regimes und die Besetzung ihrer Teheraner Botschaft 1979 haben die USA den Iranern bis heute nicht verziehen …

Zwar weist das transatlantische Bündnis Risse auf, doch wenn es gegen den Iran geht, bleiben die Reihen fest geschlossen. Feindbildpflege, um nicht zu sagen Kriegspropaganda, betreibt auch der Sender Arte mit seiner Dokumentation »1979 – Aufstieg des Islamismus«. In ihr geht es um drei Schlüsselereignisse jenes Jahres: den Sturz des Schah, die sowjetische Intervention in Afghanistan und die Besetzung der »Großen Moschee« in Mekka durch Aufständische. Allerdings dient der Bilderbogen nur dazu, Organisationen und Gruppierungen wie Al-Qaida, Hisbollah und Hamas in einen Topf zu werfen und die Verantwortung für Phänomene wie den Dschihadismus dem Ajatollah Khomeini zuzuschreiben. Als ob alle Probleme gelöst wären, sogar der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, wenn es nur endlich einen Machtwechsel in Teheran gäbe. Wohin ein solches Wunschdenken führt, zeigt das Beispiel Irak: Dort hat westliche Aggression erst die Monster geschaffen, die es angeblich zu bekämpfen galt. (jt)

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