Nachschlag: Schule der Frauen

Endlich dürfen die Frauen was sagen, ohne ständig unterbrochen zu werden. Aber leider reden sie auch nur Stuss. Vielleicht geht es um nichts anderes als ebendieses Recht, unsanktioniert so bekloppt sein zu dürfen wie die anderen Bekloppten (meist Männer) auch. »Ocean’s 8« ist das »weibliche« Postskriptum zu Steven Soderberghs »Ocean’s«-Trilogie, die mit »Ocean’s 11« begann, dem Remake des Frank-Sinatra-»Rat Pack«-Vehikels von 1960. Da ging es um überkommene Bilder von Männlichkeit und eine Art »männlicher Solidarität«, ein Zusammenspiel bestimmter »Skills«: geschmeidig aussehen, sich herausreden usw. Es galt, bestimmte Korrekturen anzubringen, eine unantastbare Unverfrorenheit (zu deren Selbstverständlichkeiten der stets lässige Sexismus gehörte), um die heimliche Gebrochenheit der Biographien und Herzen zu ergänzen. Das Ganze zudem in Las Vegas; ein Ort, der keine Geschichte kennt und dennoch (oder gerade deshalb) zu einem Bild von Geschichte geworden ist. Und die scheint sich immerzu im Kreis drehen zu wollen. (aha)
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