Globale Widersprüche

Das neue Heft der Schriftenreihe des Instituts für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (ISW) in München dokumentiert drei Redebeiträge (von Frank Deppe, Katja Maurer und Peter Wahl) des 30. ISW-Forums, das im November 2024 stattgefunden hat. Thema war die »Weltordnung im Umbruch«. Frank Deppe hat sich in seinem weit ausholenden Vortrag mit dem »neuen kalten Krieg« beschäftigt, den er als »sicherheitspolitischen Ausdruck der neuen globalen Widersprüche und Konfliktformationen« beschreibt. Dabei stehe, trotz der Eskalation im Konflikt um die Ukraine seit 2022, Ostasien im Zentrum. Der »neue« kalte Krieg wiederhole nicht einfach die Konstellation des »alten«. Letzter sei vom Westen aufgrund seiner »ökonomischen Übermacht« gewonnen worden; den Hintergrund des »neuen« bilde der »relative Niedergang des Westens« und der wirtschaftliche Aufstieg Ostasiens. Ein zweiter wesentlicher Unterschied sei, dass die jeweiligen Blöcke nicht mehr »straff hierarchisch« gegliedert seien, sondern die beteiligten Mächte jeweils eigene Interessen verfolgen. Auch das BRICS-Bündnis sei »nicht vor Widersprüchen und Rückschlägen geschützt«. Indien etwa werde vom Westen umworben, und für Washington könne eine »Lösung« der Ukraine-Krise ein Mittel sein, »um Russland aus dem Bündnis mit China zu lösen«. (jW)
ISW-Report, Nr. 141, 28 Seiten, 3 Euro, Bezug: Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e. V., Johann-von-Werth-Str. 3, 80639 München, E-Mail: isw_muenchen@t-online.de
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Politisches Buch
-
Ideologischer Bedarf
vom 14.04.2025 -
Neu erschienen
vom 14.04.2025