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Aus: Ausgabe vom 16.04.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Pflugscharen zu Schwertern

The Equalizer | Mo., 20.15 Uhr, Sky Cinema
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»Ich habe jemandem, den ich liebe, versprochen, dass ich niemals wieder dieser Mensch sein würde. Aber für Sie mache ich eine Ausnahme.«

Erschienen im selben Jahr wie »John Wick« und »Taken 3«. Im Gegensatz zur öden Kurzschnittware »Taken 3« sind die Kampfszenen ästhetisiert. Fuqua arbeitet mit Farben, Schärfe/Unschärfe, Zooms, Slow Motion, intelligenten (nicht bloß schnellen) Schnitten, setzt Close-ups sparsamer ein. Robert McCalls Antizipation physischer Situationen scheint inspiriert von Guy Ritchies »Sherlock Holmes«. Auch »John Wick« war ungemein artifiziell, doch degenerierte die Reihe zum Let’s-Play-Erlebnis. Im »Equalizer« ist schlicht mehr drin. McCall unterscheidet sich kaum von seinen Gegnern, es ist die Form, die dem Charakter Halt gibt. Sein Tagesablauf streng strukturiert, sein Leben asketisch. Nur so, als domestiziertes Feuer, das gegen das wilde Feuer kämpft, kann er mehr sein als ein Punisher, ein Equalizer, der das Gleichgewicht bringt. Im Showdown kämpft er mit Arbeitern eines Baumarkts gegen einrückende Killer, wie bei den Unterdrückten im Bauernkrieg werden Arbeitsgeräte zu Waffen. (fb)

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