UNHCR: 13 Millionen Menschen während des Bürgerkriegs im Sudan vertrieben

New York. Im Sudan sind im Zuge des seit zwei Jahren währenden Bürgerkriegs nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) 13 Millionen Menschen vertrieben worden. 8,6 Millionen davon seien Binnenvertriebene, 3,8 Millionen ins Ausland geflohen, sagte der zuständige UNHCR-Regionalchef Abdouraouf Gnon-Kondé der Nachrichtenagentur AFP am Montag nach der Rückkehr von einer Reise in den Sudan. Rund 88 Prozent der Vertriebenen seien Frauen und Kinder, viele der Frauen hätten von Vergewaltigungen berichtet.
Die Kämpfe im Sudan gehen unterdessen mit unverminderter Härte weiter. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden alleine in der vergangenen Woche in der westsudanesischen Region Darfur mehr als 400 Menschen bei Angriffen der gegen die sudanesische Armee kämpfenden RSF-Miliz getötet. Die Opferzahl beruhe auf »glaubwürdigen Quellen«, erklärte Ravina Shamdasani, Sprecherin von UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk.
Die RSF-Kämpfer hatten in den vergangenen Wochen in Darfur ihre Angriffe insbesondere in und um die Stadt Al-Faschir verstärkt. Die Miliz griff die Stadt selbst und umliegende Flüchtlingslager vom Boden und aus der Luft an. Am Sonntag gab die RSF die Einnahme des Lagers Samsam bekannt, in dem nach UN-Angaben mehr als 500.000 Binnenvertriebene leben.
Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Die sudanesische Armee kontrolliert den Osten und Norden des Landes sowie seit März die Hauptstadt Khartum, während die RSF-Miliz fast die gesamte Region Darfur eingenommen hat und weite Teile des Südens kontrolliert. (AFP/jW)
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