Gegründet 1947 Mittwoch, 16. April 2025, Nr. 90
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Online Extra
14.04.2025, 20:03:05 / Ausland

Ungarns Parlament schränkt Rechte sexueller Minderheiten weiter ein

Parlamentssitzung_in_85685403.jpg
Tatort Budapest: Parlament Ungarns

Budapest. Das Parlament in Ungarn hat die Rechte von Angehörigen sexueller Minderheiten weiter eingeschränkt. Es stimmte am Montag mit großer Mehrheit für Verfassungsänderungen, wonach Menschen nur männlich oder weiblich sein können. Zudem sollen die Rechte von Kindern auf ihre »körperliche, geistige und moralische Entwicklung« Vorrang vor allen anderen Grundrechten haben, außer des Rechts auf Leben. Das wird als Möglichkeit gesehen, die rechtliche Grundlage für das Verbot der Pride-Parade der LGBTQ-Gemeinschaft zu stärken. Gegen das Verbot wird immer wieder protestiert.

Eine weitere Änderung ermöglicht es der rechtsnationalistischen Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban, Doppelstaatlern die ungarische Staatsbürgerschaft zeitweise zu entziehen - selbst, wenn sie ihre Staatsbürgerschaft durch Geburt erhalten haben. So könnte beispielsweise der in Budapest geborene und in den USA eingebürgerte Milliardär George Soros diese Neuregelung zu spüren bekommen. Die Regierungspartei Fidesz erklärte, dass sich dies gegen »Spekulanten« richte, die Nichtregierungsorganisationen, »gekaufte Politiker und sogenannte unabhängige Medien« aus dem Ausland finanzieren würden.

Vor der Abstimmung blockierten einige Dutzend Demonstranten zwischenzeitlich den Eingang zum Parlament des EU-Mitgliedstaats, ehe sie von der Polizei abgeführt wurden. (AFP/jW)

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Ausland