Nachschlag: Der Zinn des Lebens

Es ist eine bayerische Institution: Seit 1998 läuft jeden Donnerstag das Satiremagazin »Quer«. Anders als etwa bei »Extra 3«, wo das Nachrichtenformat nur satirisch nachgespielt wird, bietet »Quer« gut recherchierte Berichte. Diese fallen oft CSU-kritisch aus – jedenfalls in dem Rahmen, den man sich in Bayern im Sinne des »Derbleckens«, des ironischen Aufs-Korn-Nehmens von Politikern, noch gefallen lässt. Die Komik liefern die Meldungen selbst, die die Skurrilität bayerischer Lokalereignisse veranschaulichen. Etwa diese: Zum 1.000jährigen Jubiläum der Stadt Kulmbach 2035 soll das dortige Zinnfigurenmuseum erneuert werden. Ein entsprechendes Gutachten spricht nebenbei von »Entmilitarisierung«. Mit Getöse wirft sich daraufhin die örtliche AfD im Kampf um die kleinen Männchen, die angeblich »gecancelt« werden sollen, in die Bresche. Die Museumsleiterin korrigiert: Es soll nur Platz für andere Szenen als nur militärische geschaffen werden. Am Stammtisch der Zinnfigurenfreunde nimmt man’s entspannt. (mp)
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