Indien setzt 1960 geschlossenen Wasservertrag mit Pakistan aus

Neu-Delhi. Nach einem Anschlag im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs hat Indien einen wichtigen Vertrag mit Pakistan über die Nutzung der Flüsse in der Himalaya-Region ausgesetzt. Der Indus-Wasservertrag mit dem Nachbarland werde mit sofortiger Wirkung suspendiert, erklärte Vikram Misri, Staatssekretär im indischen Außenministerium. Er warf Pakistan vor, grenzüberschreitenden Terrorismus zu unterstützen. Der Indus ist der wichtigste Fluss Pakistans. Aus der chinesischen Region Tibet kommend fließt der Indus durch Ladakh, das bis 2019 noch offiziell zum indischen Teil Kaschmirs gehörte. Dort gibt es wichtige Zuflüsse, unter anderem den Zanskar. Von dort fließt der Indus weiter nach Pakistan. Der 1960 geschlossene Indus-Wasservertrag regelt die Nutzung der Wassermassen des Indus und seiner Zuflüsse in dem von Indien kontrollierten Gebiet.
Bei dem Anschlag im indischen Teil Kaschmirs am Dienstag wurden 26 Menschen getötet. Indische Medien berichteten, eine Terrorgruppe mit möglichen Verbindungen zu Pakistan habe den Anschlag für sich reklamiert. Die Regierung in Islamabad hat eine Beteiligung zurückgewiesen. Kaschmir steht seit Jahrzehnten im Mittelpunkt eines Konflikts zwischen den beiden Atommächten, die jeweils einen Teil der Region kontrollieren. Beide beanspruchen das ganze Gebiet für sich. (dpa/jW)
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