Neue Ermittlungen zu tödlichem Brandanschlag vor 55 Jahren

München. 55 Jahre nach dem Brandanschlag auf ein jüdisches Altersheim in München mit sieben Toten haben die Behörden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft München hat ein Prüfverfahren eingeleitet, nachdem sich eine Privatperson mit neuen Hinweisen gemeldet habe, sagte der Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Justiz, Andreas Franck, am Montag. Sieben Menschen waren am 13. Februar 1970 bei einem nächtlichen Brandanschlag auf das Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde in München, in dem sich auch ein Altenheim befand, gestorben. Brennendes Benzin im Flur hatte den Opfern den Fluchtweg versperrt. Wer für das verheerende Attentat auf die Bewohner, darunter zwei KZ-Überlebende, verantwortlich war, blieb jahrzehntelang ungeklärt. Er habe den neuen Hinweis gemeinsam mit dem Staatsschutz des Polizeipräsidiums München in einem Vorermittlungsverfahren auf Plausibilität geprüft, sagte Franck. Dieser Hinweis richtete sich seinen Angaben zufolge gegen eine bestimmte Person. Die vorläufige Prüfung habe ergeben, dass der Verdacht gegen diese Person nachvollziehbar erscheint. Obwohl diese Person, zu der die Generalstaatsanwaltschaft zunächst keine weiteren Angaben machte, inzwischen verstorben ist, wurde ein Ermittlungsverfahren eröffnet, das vor allem das Motiv des mutmaßlichen Täters klären soll. »Wenn sich dabei Hinweise auf noch lebende Tatbeteiligte ergeben sollten, wird auch dem nachgegangen«, betonte Franck. (dpa/jW)
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