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28.04.2025, 19:50:07 / Inland

Ford Köln: IG Metall strebt Urabstimmung an

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Köln. Die seit dem 27. März laufenden sogenannten Sozialtarifverhandlungen bei Ford spitzen sich weiter zu, teilte die IG Metall Köln-Leverkusen am Montag nachmittag mit. Die Kapitalseite fordert nach Angaben der Gewerkschaft eine Aufgabe des Kündigungsschutzes. Daraufhin stellte die IGM-Tarifkommission einen Antrag auf Urabstimmung. Benjamin Gruschka: »Wir konnten in zehn Verhandlungsterminen zwar einen groben Rahmen für die Restrukturierung abstecken, aber in den wichtigsten Eckpunkten zu einem tragfähigem Zukunftskonzept, möglichen Betriebsübergängen, Insolvenzschutz und Abfindungskonditionen liegen wir für eine Gesamtlösung noch viel zu weit auseinander«, wurde der Vorsitzende des Ford-Gesamtbetriebsrates in der IGM-Mitteilung zitiert. Hinzu komme, dass die Ford-Bosse vom Betriebsrat eine Aufgabe des betriebsbedingten Kündigungsschutzes bis 2032 fordern.

»Wir werden nun die Geschwindigkeit aus den Verhandlungen herausnehmen und den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen müssen«, fügte Kerstin Klein, erste Bevollmächtigte der IGM Köln-Leverkusen, hinzu. In der für diesen Dienstag anberaumten Gewerkschaftsvorstandssitzung werde die Entscheidung darüber fallen, »ob wir zu diesem Zwecke die Kölner Ford-Belegschaft zu einer Urabstimmung über befristete und unbefristete Streiks aufrufen dürfen«, so Klein weiter. Sofern der IGM-Vorstand seine Zustimmung gibt, soll kurzfristig eine Urabstimmung erfolgen. »Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet und vertrauen darauf, dass die Belegschaft bereit ist zu kämpfen«, erklärte ferner David Lüdtke, Vertrauenskörperleiter Ford Niehl/Merkenich. »Wir dürfen uns als Belegschaft nicht von der Arbeitgeberseite in einen schlechten Kompromiss zwingen lassen. Dem müssen wir nun unsere Stärke entschlossen entgegensetzen, und unsere Stärke ist Solidarität!« (jW)

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