Zahlensalatsmeldungen
Kultur in Zahlen 1
Nach dem Aktienindex, dem Body Mass
Index und dem Big Mac Index gibt es seit 2003 den Kulturindex. Aber
nur in Berlin. Dort propagieren Freie Universität und Industrie-
und Handelskammer die Ansicht, Kulturbegeisterung sei in Zahlen zu
messen. Jetzt erreichte der Index erstmals die 50 Punkte-Marke auf
einer Skala von 1 bis 100. Trotz Sparterror geht es also voran –
solange, bis diese Meßstatistik durch den Fußballeuphorieindex
ersetzt wird.
(ddp/jW)
Sex in Zahlen
Das US-amerikanische Repäsentantenhaus
verschärft die Zensur und verfügte die Verzehnfachung der
Bußgelder für »Obszönitäten« im
Rundfunk. Bis zu 325000 Dollar muß jetzt für ein bißchen
mediale Sexandeutung hingeblättert werden. Anlaß war unter
anderem der Auftritt von Janet Jackson 2003, der bei einem Konzert
etwas Busen aus dem Kostüm rutschte. Weniger geschlechtslos geht
es bei den ansonsten besonders zugetanenen Briten zu. Mehr als die
Hälfte der dortigen Erwerbstätigkeiten denken bei der
Arbeit an Sex, wie der »Mates Sex Survey 2006«, eine
Umfrage des Boulevardblattes Sun
herausgefunden haben will. 850000 Arbeitsstunden würden
dadurch vergeudet. Verschwenderisch geht es auch im Bett weiter. So
reichen jedem dritten Briten bis zu fünf Minuten Vorspiel, jeder
sechste verzichtet am liebsten ganz darauf.
(AFP/ddp/jW)
Kultur in Zahlen 2
Fast 27000 Kulturarbeiter sind im
April arbeitslos gemeldet gewesen. Dies geht aus einer am Donnerstag
veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage
der Grünen-Fraktion hervor. Die größte Gruppe der
26980 Arbeitslosen sind mit 3 969 die Redakteure, gefolgt von
den Direktionsassistenten mit 3696, den Schauspielern mit 2772,
den Toningenieuren und -technikern mit 2294 sowie den
Instrumental- und Orchestermusikern. Insgesamt waren im April 4,79
Millionen Menschen als arbeitslos registriert.
(ddp/jW)
Rhodan in Zahlen
Ein Geburtstag, der allgemein vergessen
wurde: Am Donnerstag feierte der Weltraumpionier Perry Rhodan seinen
70. Geburtstag. Er ist der Titelheld der gleichnamigen
Science-Fiction-Heftchen-Serie, die es bislang Woche für Woche
auf 2330 Bände gebracht hat. Im Jahre 1975 war Perry Rhodan
mit seinem kleinen Raumschiff in der Nähe der roten Sonne Wega
auf die Spur des »Galaktischen Rätsels« getroffen
und erhielt eine sogenannte Zelldusche, die ihn relativ unsterblich
macht. Deshalb sieht er auch mit 70 immer noch wie ein Enddreißiger
aus.
(jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Spitzenspielerinnen
vom 09.06.2006 -
Anführer gesucht
vom 09.06.2006 -
Kultur statt Klasse
vom 09.06.2006 -
In die Leere saufen
vom 09.06.2006 -
Revolution and love? Revolution is love!
vom 09.06.2006 -
Wo ist Moskau?
vom 09.06.2006