Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 13.01.2007, Seite 16 / Aktion

Macht nur so weiter

Hammerhart: Die Idee zur aktuellen Aktion der jungen Welt stammt von Rosa Luxemburg
Seit Jahren auf der richtigen Seite: Dietrich Kittner (erster vo
Seit Jahren auf der richtigen Seite: Dietrich Kittner (erster von links) neben Fasia Jansen und Dieter Süverkrüp (r.) 1973 bei den Weltfestspielen in der Hauptstadt der DDR

DIE AKTION

Sechzig Jahre wird diese Zeitung im Februar 2007 alt. Gerade sind wir dabei, viele neue Freundinnen und Freunde für die junge Welt zu gewinnen – 3600 sollen es am Ende dieses Jahres sein. Natürlich haben wir auch viele alte Freunde. Einer von ihnen ist der Kabarettist Dietrich Kittner. Er beteiligt sich nicht zum ersten Mal an einer Aktion dieser Zeitung: In der Kampagne »Mein letztes Hemd für die junge Welt« spendierte er seine legendäre Mütze. Mit der ist Kittner auf dem obigen historischen Bild zu sehen, das während der Weltfestspiele 1973 in Berlin, Hauptstadt der DDR, entstanden ist. Kittner wußte immer genau, wo er steht und läuft. Kein Zufall also, daß er sich auch an der Aktion mit dem hübschen Titel »Den Hammer schmieden« beteiligt.

Wieso aber heißt diese Aktion eigentlich so? Die Idee zu diesem Titel stammt von Rosa Luxemburg persönlich. Viele kennen nur Sätze von Rosa, die von den Bürgerlichen mit erhobenen Zeigefinger zitiert werden – wie den von der Freiheit der Andersdenkenden. Wie ehrlich die Bürgerlichen es damit meinen, zeigen erste Reaktionen beim Betrachten der Teilnehmerliste der diesjährigen Rosa-Luxemburg-Konferenz, beispielsweise in der FAZ von gestern. Redefreiheit gilt dann plötzlich nicht mehr, und schon gar nicht für jene, die auf ihrem Index stehen. Und Rosa Luxemburg selbst wäre da auch heute noch gelistet. Was leicht mit ihrem Hammerzitat zu belegen ist, das uns die Inspriation zum Kampagnentitel gegeben hat. »Jetzt gilt es, mit aller Kraft ans Werk zu gehen. Wie Liebknecht am Schluß seiner Ausführung sagte: Die grausamen politischen und sozialen Enttäuschungen, der Zusammensturz der kapitalistischen Wirtschaft, das sind die beredtesten Propagandisten der sozialen Revolution.

Unsere Aufgabe ist, diese Propaganda der objektiven Verhältnisse mit Klarheit, Energie und Begeisterung zu unterstützen und zu leiten. Das deutsche Proletariat zu dem gewaltigen Hammer zu schmieden, der die Klassenherrschaft zerschmettern wird, das ist die geschichtliche Mission der Kommunistischen Partei Deutschlands.« Die Passage stammt aus dem Artikel »Der erste Parteitag«, der am dritten Januar 1919 kurz nach dem Gründungsparteitag der KPD in der Roten Fahne in Berlin erschienen ist.


Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden nur wenige Tage nach der Veröffentlichung dieser Sätze bestialisch ermordet, wie wir wissen. Die Freiheit der Andersdenkenden gilt eben höchstens nur, solange die Andersdenkenden nur denken. Um den gewaltigen Hammer zu schmieden, braucht es damals wie heute eine ausreichende Zahl von Menschen, die die objektiven Verhältnisse kennen. Die müssen sich dann aber auch vernetzen, zusammenschließen, um an die »Stelle des Spontanen das Systematische« zu setzen, wie es an einer anderen Stelle des Luxemburg-Textes heißt. junge Welt kann und will nicht die Rolle einer revolutionären Partei nicht ersetzen, aber sie kann und will die bestehenden Verhältnisse entlarven und auf ihre Veränderung hinwirken.

Als Dietrich Kittner im September 1996 seine Mütze für die junge Welt-Aboaktion spendete, bemerkte er: »Ohne meine Kopfbedeckung kann ich leben, ohne das Kabarett und ohne die junge Welt nicht.« Am 25. März ist beides zu haben, Kabarett und junge Welt – mit möglichst vielen neuen und alten Leserinnen und Lesern dieser Zeitung.

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