Pável Blanco Cabrera, Erster Sekretär des ZK der Kommunistischen Partei Mexikos, übermittelte der XXIV. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz eine Grußbotschaft. Diese sei hier dokumentiert. Herzlichen Dank an die Genossinnen und Genossen in Mexiko!
In diesem Jahr nehmen wir eine Tradition wieder auf, die die Kommunistische Partei Mexikos als Sektion der Kommunistischen Internationale vor allem in den 1920ern und 30ern viele Jahre lang im Januar unter dem Namen Liebknecht-Luxemburg-Lenin-Tage gepflegt hat und die von der Arbeiterbewegung unseres Landes aufgegriffen wurde, wie in der von David Alfaro Siqueiros gegründeten Zeitung El Machete nachzulesen ist. Diese Tage führten Arbeiter und Kommunisten zusammen und hatten klar klassenbewusste politische und kulturelle Inhalte.
Besondere Bedeutung gewannen sie 1929, weil am 10. Januar jenes Jahres Julio Antonio Mella ermordet wurde, der dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Mexikos angehörte. Wie die Presse berichtete, gingen damals Tausende auf die Straße, um Mella, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Wladimir Iljitsch Lenin zu ehren.
Wir haben mit diesem Rückblick begonnen, denn der Klassenkampf ist tief in der Geschichte verwurzelt und vereint die Arbeiter der ganzen Erde in ihrem Kampf für eine neue Welt. In diesem Jahr, in dem sich die deutsche Revolution, die Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands und die Ermordung von Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Leo Jogiches zum 100. Mal jähren, begehen wir auch den 100. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Internationale sowie ein Jahrhundert der Existenz von Kommunisten in Mexiko, denn die PCM wurde im November 1919 gegründet.
Wir sind der festen Überzeugung, dass es nicht nur darum geht, eine Geschichte zu bewahren, sondern auch wichtige und nach wie vor gültige Lehren, die den Klassenkampf der Arbeiter Deutschlands, Mexikos und der ganzen Welt bereichern und ihm Perspektiven geben, denn es ist klar, dass wir den Rückfall in die Barbarei, von dem in der »Junius-Broschüre« die Rede ist, heute erleben und der Sozialismus die einzige Alternative dazu ist. Wir bewahren das Gedenken an Karl, Rosa und die Spartakisten, denn es ist für uns notwendig und unverzichtbar im antikapitalistischen Kampf, im Kampf für die Revolution, im Kampf dafür, die Ketten der Ausbeutung zu zerbrechen. Dafür ist notwendig, das Unkraut zu beseitigen, unter dem der Opportunismus, der Reformismus und die verräterische Sozialdemokratie sie verschwinden lassen wollen, die die konterrevolutionäre Kraft war, die die Revolution von 1918 im Blut erstickte und Rosa und Karl schrecklich ermordete.
Wir werden das Gedenken nicht nur 2019, sondern in jedem Jahr wieder aufnehmen, organisiert wie diesmal nicht nur durch die Kommunistische Partei Mexikos, sondern auch durch andere Kollektive, Organisationen und Einzelpersonen, die das revolutionäre Erbe von Rosa und Karl annehmen. Wir hoffen, dass sich diese zwei Aktivitäten in Deutschland und Mexiko in den kommenden Jahren verbrüdern können. Wir grüßen eure seit mehr als zwei Jahrzehnten verfolgte Initiative zur Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz, die das Erbe der Spartakisten aufgreift und zu einem wichtigen Forum für die Debatte der revolutionären Ideen wird, die die Welt verändern. Mit herzlichen Grüßen – Sozialismus oder Barbarei!