Kein Orden, kein Titel dürfte August Hollmann so gerührt haben wie ein Jahr vor seinem Tod, am 16. Mai 1857, die Umbenennung der Husarenstraße, wo er seit 1848 wohnte
Von Eike Stedefeldt
OTFW, Berlin/ CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], from Wikimedia Commons
Welche bittere Ironie: »Dem Deutschen Volke«, das 1933 die Familie Loevy als »volksfremd« verdammen sollte, hatte deren Firma 1916 just jene Zueignung in 60 Zentimeter hohen Bronzelettern übers Reichstagsportal gedübelt
»Die Neuenburger Straße ist eine der außergewöhnlichsten Straßen Kreuzbergs«, hatte Hans W. Korfmann für die Kreuzberger Chronik vom März 2018 investigiert. »Schon ihr Verlauf ist auffällig.«
Liebliche Plauderei, befand ich, als ich mit dem Zweiseiter »Die Neuenburger Straße« in der Kreuzberger Chronik durch war. Der nächste Gedanke war: Stand da etwas über die Neuenburger Straße?
»In Kreuzberg brennt es. Da riecht die Immobilienwirtschaft Gold«, erklärt Stadtrat Florian Schmidt bei der Jahresversammlung des Berliner Mietervereins und präsentiert »eine Art Feuerwehrinstrument«
Zehn Jahre lang bin ich daran gescheitert, Freund Gerald den Kaffee näherzubringen. Den Gedanken, ihn nachzuschulen, habe ich eben verworfen, als ich auf ein »Kaffee Informationszentrum und Museum« stoße. – In Kreuzberg!
Juten Tach, Frollein, ick hab Sie Ihr Haus jebaut ... Erinnerungen an den Kreuzberger Architekten Werner Düttmann, der ein führender deutscher Vertreter des Brutalismus war
Wenn Ihnen ein Fremder über den Weg läuft – oder Sie ihm, da der es nicht mehr kann – und Sie denken: Wo, wann und wie kam der her, so stehen bestimmt der Totensonntag bevor und Sie auf dem nasskalten Friedhof.
Wer sich meine altmodischen Notizen via Smartphone zu lesen traut, darf sich nicht wundern, wenn ich ihn dafür mit den unschuldigen Anfängen der Telekommunikation behellige.
»Und woran erkenne ich, dass ich Zeiss-Gläser bestelle? Als Hersteller steht da nur eine 8.« Wir seien aber misstrauisch, dreht Herr Z. sein Tablet in unsere Richtung.
»Du magst doch Männer«, höre ich und gähne ein »Wenn sie nackt sind« in mein Seniorenhandy. Freund Gerald weiß genau, dass man mich nicht vor neun wecken darf.
In der »Schätzrunde« können Sie immer Neues und Interessantes erfahren über Ihre und andere Lieblingsstücke, Pretiosen, Kuriositäten, Artefakte, Objekte des täglichen Gebrauchs oder Kurioses, Schmuck ...
Von Eike Stedefeldt
Rusty Hubbard/Arkansas Department of Transportation/AP/dpa
Mochte sich mit der Jochbrücke ein langgehegter Wunsch des Armeleute-Kiezes um die Glogauer Straße nach kürzeren Wegen ins Umland erfüllt haben: Realer Gewinn lockte anderswo.
Wie absurd, abends auf ein einstiges schwules Freiheitsversprechen namens Westberlin zurückblicken zu wollen – im selben Westberlin, wo am nächsten Morgen der Bundestag die angebliche »Ehe für alle« beschließen wird.