75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Sa. / So., 23. / 24. November 2024, Nr. 274
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Ja, die gibt's noch!

70 Jahre junge Welt sind ein guter Anlass, um möglichst viele Menschen anzuregen, sich eine junge Welt am Kiosk zu holen. Erhältlich ist die Zeitung mittlerweile an über 5.500 Verkaufsstellen in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Plakatwerbung in zahlreichen Städten und Radiospots sind Teil dieser Kampagne, um auch mit Hilfe von Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern, den Verkauf von junge Welt anzukurbeln. Machen wir gemeinsam die Frage »Was, die gibt’s noch?« im Osten überflüssig!

Berichte

  • Selber kümmern!

    Behinderung durch Zensur ist Ausdruck des Verfalls bürgerlicher Demokratie. junge Welt sucht alternative Werbewege
    Dietmar Koschmieder
    Bildschirmfoto 2017-02-17 um 14.42.25.png
    Der Zukunft zugewandt? Verboten!

    Der Spiegel wird 70 Jahre alt – Grund genug für andere Medien, das Deutschland-Magazin wochenlang zu lobpreisen. Auch die junge Welt würdigt die Gründung des Magazins, immerhin jahrelang wichtiges Instrument im Kalten Krieg gegen den realen Sozialismus. Allerdings fällt der Tenor dieser Würdigung durch die spitze Feder von Otto Köhler, einst selbst Redakteur im Hamburger Blatt, etwas anders aus als üblich. Wie man es von der jungen Welt zu Recht erwarten darf.

    Fast gleichzeitig erschien auch die junge Welt vor 70 Jahren das erste Mal. Nun haben wir keineswegs mit einer wohlwollenden Berichterstattung zu unserem 70. Geburtstag gerechnet, dafür müssten wir erst eine andere Klassenposition einnehmen. Das komplette Ignorieren dieses Themas sogar in linken oder linksliberalen Tagesblättern überrascht uns aber dann doch. Zuvor hatte man dort auch einheitlich unsere Rosa-Luxemburg-Konferenz vom Januar, mit mehr als 2.800 Teilnehmern die größte Konferenz linker Kräfte in der BRD, verschwiegen. Und danach auch den Zensur- und Boykottfall, bei dem zwei Rundfunksender mit dubiosen politischen Begründungen bezahlte jW-Werbespots gar nicht oder nicht in der von uns erstellten Form senden wollten. Die Nachrichtenagentur dpa etwa äußerte zunächst Interesse am Vorgang – gebracht wurde die Meldung jedoch nicht, angeblich weil sich der Hausjustiziar dagegen ausgesprochen haben soll. Dabei handelt es sich nicht um einen juristischen, sondern um einen politischen Skandal, der zudem kein Einzelfall ist: Die Deutsche Bahn lehnt immer wieder Plakatwände mit jW-Motiven mit dubiosen Begründungen ab. Zeitungen verweigern jW-Anzeigentexte, und auch andere Radiosender haben Einfluss auf Inhalte unserer Radiospots genommen oder diese abgelehnt. Bei diesen Vorgängen handelt es sich um Anzeichen des Verfalls bürgerlicher Demokratie, die eigentlich auch bürgerliche Demokraten beunruhigen müssten.

    Was lehren uns aber diese Vorgänge? Um uns selber müssen wir uns selber kümmern! Ganz praktisch heißt das: Dass es die junge Welt und ihr konkretes journalistisches Angebot gibt, darauf werden neue Leserinnen und Leser nicht durch andere Medien hingewiesen. Das müssen wir schon selber tun! Wir werden einen größeren Verbreitungsgrad der jungen Welt und damit eine höhere Auflage und letztlich mehr Einnahmen durch Print- und Onlineabonnements sowie Kioskverkauf auch weiterhin durch vielfältige und originelle Aktivitäten erkämpfen müssen. Und wir werden dabei noch stärker auf die Unterstützung durch Leserinnen und Leser setzen! Übrigens ist das ein weiterer wichtiger Grund, warum wir dringend eine größere Leserschaft brauchen.

    Wir kümmern uns selber. Aber trotzdem geht es nicht ohne kommerzielle Werbemaßnahmen. Das kostet viel Geld – und funktioniert nur dann, wenn das dahinterstehende Konzept auch umgesetzt werden kann. Wenn nun unsere an der einen oder anderen Stelle gebuchten Werbungen verboten oder erst nach Entstellung zur Unkenntlichkeit gesendet werden, ist unser gesamter crossmedialer Ansatz nur noch eingeschränkt oder gar nicht tauglich, führt also nicht zu den erwünschten Ergebnissen. Gerade deshalb treffen uns die Verbote hart: Wir investieren unsere hart erwirtschafteten ökonomischen Mittel und brauchen den Erfolg der Maßnahmen, damit sich die Ausgaben wieder refinanzieren.

    Zwar werden wir auch weiterhin auf herkömmliche Werbewege setzen, solange das irgendwie geht. Allerdings wissen wir heute nicht, wie rasch der Verfall der bürgerlichen Freiheiten voranschreitet. Deshalb werden wir noch stärker Werbestrategien für die Erhöhung des Bekanntheitsgrades der jungen Welt entwickeln, bei denen wir weitgehend unabhängig von kommerziellen Werbefirmen und anderen Medien bleiben. Entscheidend wird dabei sein, ob und wie es uns gelingt, Leserinnen und Leser als Unterstützer für diesen Kampf zu gewinnen.

  • MDR killt Friedenstaube

    Radiosender weigern sich, Spots für die junge Welt zu senden, weil Werbung für den Frieden eine Weltanschauung transportiere
    Sebastian Carlens
    Webbild-Friedenstaube-Target.png
    Visualisierung des jW-Werbespots »Was, die gibts noch?«. Die unzensierten Radiospots können Sie auf Youtube hören: www.jungewelt.de/jW-Werbespots

    Kennen Sie das Kinderlied »Kleine weiße Friedenstaube«? Es stammt aus der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg und war in der DDR sehr populär. »Du sollst fliegen, Friedenstaube, allen sag es hier, dass nie wieder Krieg wir wollen, Frieden wollen wir«, heißt es im Liedtext von 1948. Es ist, klar, ein Friedenssong. Aber auch: »Werbung politischer und weltanschaulicher Art« – in der Einschätzung des privaten Senders Ostseewelle Hitradio aus Mecklenburg-Vorpommern. Mit dieser Begründung lehnte der Rundfunksender einen der sechs von junge Welt eingereichten Radiospots ab, mit denen die Zeitung zum 70. Jahrestag ihres Bestehens auf sich aufmerksam machen möchte. Für die anderen fünf mussten andere Begründungen herhalten, doch bei der Ablehnung blieb es: »Die Werbung stellt aufgrund ihres Inhalts sowie des ideologischen Hintergrunds der Zeitung junge Welt, Werbung politischer und weltanschaulicher Art dar, so dass der Sender aufgrund der Regelungen in Paragraph 7 Absatz 9 Rundfunkstaatsvertrag gehalten ist, den Auftrag abzulehnen«, teilte der Sender am 8. Februar mit.

    Am Dienstag läuft die Werbekampagne der jW, die crossmedial geplant ist: Plakate hängen, manche Sender senden. Doch auch der öffentlich-rechtliche MDR Jump beruft sich auf derart strenge Vorgaben, dass die junge Welt kaum eine Chance hat: »So dürfen wir bspw. ausschließlich nur Wirtschaftswerbung für Produkte und Dienstleistungen ausstrahlen. Darunter fällt nicht die Werbung für Weltanschauungen und Ideologien«, so MDR Jump am 7. Februar. »Leider können wir diese Spots in der Form nicht ausstrahlen.« Auf Wunsch des Senders wurden die Spots um die beanstandeten Passagen – ein Sprechchor, der »Nazis raus« ruft, und auch die kurz eingespielte Erkennungsmelodie des Kinderliedes »Kleine weiße Friedenstaube« – geschnitten. Doch auch danach war MDR Jump nur bereit, zwei der nunmehr verstümmelten Spots zu senden: »Danke für Ihre Mühe zur Anpassung der Spotmotive. Wir haben diese wieder durch unseren Juristen prüfen lassen«, hieß es am 9. Februar. »Die übrigen Motive sind leider nicht nach der Einschätzung unseres Juristen zulässig, da durch diese Aussagen im Spot (u. a. ›Zeitung gegen Krieg‹, ›Zeitung gegen Faschismus‹) eine Weltanschauung transportiert wird.«

    Nun muss kein Sender Werbung ausstrahlen, die er nicht senden möchte; es gilt die Vertragsfreiheit. Doch die Maßstäbe sollten die gleichen sein: Für die Bundeswehr zum Beispiel wirbt Jump FM, Teil des Senderangebots des MDR, anstandslos, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linkspartei vom 2. Juni 2014 hervorgeht. Für 300 Euro ist auch ein »abgeschlossener« Werbeauftrag der Bundeswehr beim mitteldeutschen Sender aufgelistet. Das ist natürlich niemals Politik – die ersten drei Sekunden eines Friedensliedes hingegen sollen es schon sein.

    Und nicht nur das: Telefonisch wurde auch der Spot »Zeitung für soziale Gerechtigkeit« beanstandet: Dieser erinnere »an die SPD«, und Werbung für Parteien dürfe der Sender nicht machen. Immerhin: Die Sorgen und Nöte von MDR und Ostseewelle scheinen individueller Natur zu sein: Auf Radio eins laufen aktuell alle jW-Werbespots – unbeanstandet und in voller Länge.

    »Wenn ein linkes Blatt wie die junge Welt 70 Jahre nach ihrem Erst­erscheinen wegen der Botschaft, ›Zeitung gegen den Krieg‹ zu sein oder ›Nazis raus‹ zu fordern, einen bezahlten Werbespot selbst bei öffentlich-rechtlichen Sendern nicht plaziert bekommt, weil das zuviel Weltanschaung transportiere, ist es um Meinungs- und Medienfreiheit in dieser Republik beängstigend schlimm bestellt«, kommentierte Klaus Bartl, stellvertretender Fraktionvorsitzender und Mitglied des Fraktionsvorstandes der sächsischen Linkspartei, am Dienstag den Werbeboykott.

  • Demokratie braucht Meinungsstreit!

    Werbung der jungen Welt wird mit der Begründung abgelehnt, dass sie zu politisch ist. Gastkommentar von Andreas Fisahn
    Andreas Fisahn
    S 04.jpg

    Demokratie braucht Meinungsstreit. Der Satz dürfte auf allgemeine Zustimmung stoßen. Er ist Grundlage für die Auslegung der Meinungsfreiheit durch das Bundesverfassungsgericht. Schwieriger wird es, wenn es darum geht, für den Meinungsstreit ausreichende Foren und Arenen der Öffentlichkeit zur Verfügung zur stellen. Dann stößt die abweichende Meinung unangenehm auf – der Meinungsstreit soll sich doch bitte innerhalb bestimmter Grenzen bewegen, und das sind die Grenzen der herrschenden Meinung, die – das weiß man – in der Regel die Meinung der Herrschenden ist. Die Denkverbote sind so stark, dass sich eine Gruppe junger Ökonomen zusammengetan hat und dafür kämpft, dass unterschiedliche Lehrmeinungen an der Universität präsent sein sollen – wobei schon Keynesianismus als heterodox gilt. Sie nennen sich selbst »postautistische Ökonomen«. Vielfalt ist erst recht in der Presselandschaft erforderlich, wenn eine Demokratie lebendig sein soll. Meinungsfreiheit im stillen Kämmerlein gehört in den Biedermeier – Meinungsfreiheit braucht die Öffentlichkeit, d. h. auch Medien, die heterodoxe Meinungen verbreiten.

    Da klingt es merkwürdig, wenn Werbeanzeigen der jungen Welt von öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zurückgewiesen werden, weil sie zu politisch sind. Die Anstalten berufen sich auf den Rundfunkstaatsvertrag. Dort heißt es in Paragraph 7 Absatz 1: »Werbung und Teleshopping dürfen nicht: 1. die Menschenwürde verletzen, 2. Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, Rasse oder ethnischer Herkunft, Staatsangehörigkeit, Religion oder Glauben, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung beinhalten oder fördern.« Das ist ein überzeugender Ansatz. In Paragraph 7 Absatz 9 heißt es dann: »Werbung politischer, weltanschaulicher oder religiöser Art ist unzulässig.«

    Weil die junge Welt damit wirbt, dass sie für Frieden und gegen Nazis ist, könne man ihre Werbespots nicht senden, teilten ihr verschiedene öffentliche Sender mit. Das klingt wie eine faule Ausrede, um die Werbung der jW nicht senden zu müssen. Denn man muss fragen, ob es sich bei der Werbung für eine Zeitung um politische Werbung handelt – wohl nicht. Es wird für ein Produkt geworben, das wie jede andere Ware auch Kunden finden muss. Werbung für die junge Welt unterscheidet sich nicht von Werbung für Mercedes, »gelben Strom« oder ein Schlafmittel. Und natürlich muss man dabei etwas zu dem Produkt sagen. Schaut man mal die Werbung etwa der Autofirmen an, so werden keineswegs technische Details des Produktes aufgezählt, sondern es wird versucht, ein Gefühl von Freiheit, Sicherheit oder Ökologie aufzubauen – alles höchst politische Themen. Da kann es nicht sein, dass Spots einer Zeitung, die auf ihre Schwerpunkte und Ausrichtung hinweisen, als »politische Werbung« eingestuft werden, die deshalb unzulässig ist.

    Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG ) hat − vom Bundesgerichtshof für unlauter erklärte – Anzeigen der Firma Benetton in zwei Fällen für zulässig erklärt, obwohl die Firma Werbung für Pullover über politische Inhalte betreiben wollte. Der nackte Hintern mit einem HIV-Stempel oder der ölverschmierte, verendende Vogel auf den Benetton-Anzeigen sind einigen noch im Gedächtnis. War das Werbung für Politik? Die Gerichte sagten ja: Es war auch Werbung für Politik, die Werbung hatte einen sozialkritischen Inhalt. Dieser falle aber, so das BVerfG, unter die Meinungsfreiheit und dürfe deshalb verbreitet werden. Wer für Pullover wirbt, darf also auch Politik verkaufen, wer für eine Zeitung wirbt aber nicht? Das ist verkehrte Welt.

    Man muss schließlich fragen, ob das Verbot des Staatsvertrages, Werbung politischer, weltanschaulicher oder religiöser Art zu betreiben, mit Meinungsfreiheit und Demokratie vereinbar ist. Das BVerfG begündete im Fall Benetton: »Wollte man kommerziellen Werbeanzeigen wegen des mit ihnen stets verbundenen Eigennutzes die Thematisierung von Leid verbieten, hätte ein wesentlicher Teil der Realität in (...) der Werbewelt von vornherein keinen Platz. Das kann angesichts des besonders schützenswerten Interesses an der Thematisierung gesellschaftlicher Probleme kein mit der Meinungs- und der Pressefreiheit vereinbares Ergebnis sein.« (BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 11. März 2003 – 1 BvR 426/02 – Rn. 29, http://www.bverfg.de/e/rs20030311_1bvr042602.html) Wenn aus der Meinungsfreiheit folgt, dass es ein besonders schützenswertes Interesse an der Thematisierung gesellschaftlicher Probleme gibt, scheint es abwegig, politische Werbung grundsätzlich auszuschließen – geboten wäre allenfalls, annähernde Gleichheit der Werbetreibenden zu wahren.

    Aber die jW wollte kommerzielle Werbung betreiben, um für ihr Produkt, die Zeitung, zu werben. Da ist es kein mit der Meinungs- und der Pressefreiheit vereinbares Ergebnis, wenn der Hinweis auf politische Probleme, die von einer Zeitung thematisiert werden, von der Werbung ausgeschlossen werden, weil es politische Probleme sind.

    Die Spots zum Nachhören

    Siehe auch: Unzulässige Reklame? MDR schießt kleine weiße Werbetaube der »jungen Welt« ab. Von Stefan Niggemeier in ÜBERMEDIEN

  • Ja, die gibt’s noch!

    70 Jahre junge Welt sind 70 gute Gründe, die Präsenz der Zeitung im Einzelhandel auszubauen. Mit Ihrer Hilfe!
    S 16.jpg
    Frau Herrmann mit dem jW-Aktionspaket für ihren Kiosk in Berlin

    Die ökonomisch entscheidende Größe für die weitere Entwicklung der Tageszeitung junge Welt sind Aboeinnahmen: Vor allem über sie decken wir die hohen Kosten, die nun mal mit der Herstellung und dem Vertrieb einer Zeitung verbunden sind.

    Aber wie gewinnen wir möglichst viele Abonnenten? Es kommt vor, dass eine zugesteckte Zeitung bei einer Verteilaktion oder das dreiwöchige kostenlose und unverbindliche Probeabo so überzeugen, dass der Leser, die Leserin sofort abonniert. Aber meistens lenken wir durch solche Aktivitäten erst einmal Aufmerksamkeit auf unsere Zeitung – das Abo kommt später.

    Um so wichtiger ist es, dass die junge Welt in möglichst vielen Einzelhandelsgeschäften präsent ist. So reißt der Kontakt nicht ab. Und noch einen entscheidenden Vorteil bietet der Einzelhandel: Hier erreichen wir viele Menschen, die erst bei ihrem Zeitungshändler mitbekommen, dass es die junge Welt überhaupt gibt! Unsere aktuelle Kampagne »Dein Abo zur rechten Zeit« wendet sich auch an diese Kioskleser mit der Bitte, ein Abo abzuschließen. Damit das weiterhin und immer besser funktioniert, legen wir großen Wert darauf, gemeinsam mit dem Einzelhandel neue Kioskkunden zu gewinnen.

    Deshalb nehmen wir unseren 70. Geburtstag zum Anlass, um mit einer Kampagne möglichst viele Menschen anzuregen, sich eine junge Welt am Kiosk zu kaufen! Das können jW-Leser sein, die bisher nur die jW-Onlineausgabe nutzen und die wir davon überzeugen wollen, dass es gelegentlich Laune macht, die Zeitung gedruckt in Händen zu halten. Mit der Aktion sprechen wir vor allem in den neuen Bundesländern jene an, die die junge Welt noch von früher kennen. »Was, die gibt’s noch?« bekommen wir häufig zu hören, viele Menschen im Osten verbindet etwas mit der jungen Welt, immerhin war sie die auflagenstärkste Tageszeitung der DDR.

    Und deshalb haben wir gemeinsam mit Pressegroßhändlern, die für die zuverlässige Auslieferung der Presseprodukte zuständig sind, vielen Einzelhändlern in den neuen Bundesländern ein Paket mit Werbematerial zur Verfügung gestellt: Da sind Kalender mit unterschiedlichen Titelseiten aus den letzten 70 Jahren dabei, Plakate, Aufkleber und Aufsteller. Und weil wir wissen, dass es überhaupt nicht selbstverständlich ist, dass die Einzelhändler eine kleine linke Zeitung unterstützen, haben wir uns bei vielen von ihnen mit einer Flasche Rotkäppchen-Sekt bedankt.

    Der Verkauf wird zudem durch Radiospots, Plakatwerbung und unsere Artikelserie »Was blüht im Osten?« angekurbelt. Und bei diesen Aktivitäten können uns nun unsere Leserinnen und Leser gerne unterstützen: Schauen Sie sich doch mal in Ihrem Wohn- und Arbeitsbereich um, ob da die junge Welt schon ausliegt. Bitten Sie den Einzelhändler gegebenenfalls, die junge Welt ins Angebot aufzunehmen. Damit die Nachbarn mitbekommen, dass es die junge Welt auch in ihrem Kiez gibt, können Sie bei uns ein Aktionspaket bestellen und das Material in Kneipen, Treffpunkten usw. verteilen. Zusammen werden wir die Erfolgsgeschichte junge Welt fortsetzen!

    Aktionsbüro

  • Gemeinsam kämpfen und feiern!

    Am 12. Februar 2017 wird die junge Welt 70. Ein Fest gibt es am 25. Februar im Berliner Kino International
    Treten am 25. Februar im Berliner Kino International auf: Daniel
    Treten am 25. Februar im Berliner Kino International auf: Daniel Viglietti und Rolf Becker. Gina Pietsch moderiert

    Unsere Kampagne »Dein Abo zur rechten Zeit« geht weiter. Das Ziel, durch die Einnahmen aus den Abonnements die Betriebskosten zu finanzieren, ist noch nicht erreicht. Nach der Eröffnung der Kampagne Mitte Oktober 2016 und der Rosa-Luxemburg-Konferenz im vergangenen Monat läuten wir kurz vor dem 70. Geburtstag der jungen Welt den Endspurt ein.

    Am 12. Februar 1947 erschien die erste Ausgabe der Jungen Welt mit dem Untertitel »Zeitung der Jugend«. Die DDR gab es da noch nicht. Das Blatt wurde aufgrund seiner klaren Positionierung schon damals im vom Faschismus befreiten Deutschland nicht überall wohlwollend aufgenommen. Das ist bis heute so geblieben: Die junge Welt ist dem Frieden, Antifaschismus, Internationalismus sowie der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet und darum für die Mächtigen im Land unbequem. Wir würdigen dieses Ereignis unter anderem mit einer zwölfseitigen Sonderbeilage, die der jungen Welt in der Ausgabe vom 11./12. Februar 2017 beiliegen wird. Darin können Sie einiges mehr über ihre Geschichte erfahren.

    Feste arbeiten: Kioskaktion

    Ab sofort starten wir eine Aktion zur Steigerung der jW-Verkäufe im Einzelhandel. Der Schwerpunkt liegt in den neuen Bundesländern – aber natürlich sind wir daran interessiert, dass die Zeitung möglichst überall am Kiosk erhältlich ist. Sprechen Sie mit dem Kioskbetreiber in Ihrer Nähe, ob er nicht die junge Welt in das Sortiment aufnehmen will – mittlerweile ist das in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich.

    Wer diesen Schritt geht, sollte den zweiten auch machen: Sorgen Sie durch Werbemaßnahmen dafür, dass die Zeitungen Abnehmer findet. Dazu stellen wir Ihnen Aufkleber und Plakate zur Verfügung, die Sie im Umfeld der Verkaufsstelle, zum Beispiel in Kneipen und Begegnungsstätten, aufhängen können. Wenden Sie sich dafür an unser Aktionsbüro (aktionsbuero@jungewelt.de).

    Feste feiern: Revue und …

    So ein außergewöhnlicher Geburtstag ist ein sehr guter Grund zum Feiern. Dafür haben wir für Samstag, den 25. Februar 2017, das wunderschöne Kino International in der Berliner Karl-Marx-Allee angemietet, ein Musterbeispiel sozialistischer Architektur. Wir starten um 17 Uhr im Foyer mit einem Sektempfang. Dann werden in einer bunten Revue Zeitzeugen befragt, Videoschnipsel und Fotos aus 70 bewegten Jahren gezeigt. Sie werden etwas über den Stapellauf des Fischtrawlers »Junge Welt« erfahren, wie Hunderttausende jW-Postkarten mithalfen, die US-amerikanische schwarze Bürgerrechtlerin Angela Davis freizubekommen, wieso und wo in der Welt tatsächlich ein Berg nach unserer Tageszeitung benannt wurde und warum die Bundeswehr nach einer jW-Aktion den Rückzug antreten musste, so dass Rechte ihr »Feigheit vor dem Feind« vorwarfen.

    Wir werden aber auch einen Ausblick auf das Jahr 2047 wagen – also auf unseren 100. Geburtstag. Moderiert wird dieser Teil des Abends von der Sängerin und Schauspielerin Gina Pietsch, die 1975 mit dem »Oktoberklub« Lateinamerika bereiste und dort große Erfolge feierte – unter anderem als Interpretin eines Liedes des großen Liedermachers und Poeten Daniel Viglietti aus Uruguay.

    … Exklusivkonzert

    Und genau dieser heute 77jährige Ausnahmekünstler, der in einem Atemzug mit Pablo Neruda, Mercedes Sosa oder Victor Jara genannt wird, kommt exklusiv für diesen Abend aus Montevideo zu einem Konzert nach Berlin ins Kino International. Begleitet wird er von seinem Freund, dem Hamburger Schauspieler Rolf Becker – der die von Viglietti vorgetragenen Liedtexte auf deutsch rezitieren wird. Eine einmalige, unvergessliche Veranstaltung für Freunde, Unterstützer, Leserinnen und Leser, ehemalige und aktuelle Mitarbeitende der jungen Welt. Das Kino International kann nur gut 500 Gäste aufnehmen – wer sich einen Platz sichern will, sollte sich unbedingt im Vorverkauf Karten für sich und seine Freunde besorgen (in der Ladengalerie, Torstraße 6, in 10119 Berlin oder über den jW-Shop: www.jungewelt-shop.de).

    Und Ihre Geschichte?

    Einen reizvollen Einfall anlässlich des 70. Geburtstags steuern unsere Leser Armin Lufer aus Berlin und von Uwe Radtke aus Bautzen bei: Sie regen an, dass Leserinnen und Leser über ihre ganz persönlichen Erlebnisse, Erinnerungen und Erfahrungen mit der jungen Welt berichten. Diese Idee wollen wir gerne aufgreifen: Bitte senden Sie Ihre Geschichte – mit Fotos oder anderen Dokumenten – an André Kutschki, aku@jungewelt.de.

    Verlag, Redaktion, Genossenschaft