Leserbrief zum Artikel Sozialismus: Kevin allein zu Haus
vom 03.05.2019:
Kevin allein in SPD
Nach dem gescheiterten, zuvor aber wohlabgewogenen »Putschversuch« gegen die Neuauflage der großen Koalition war es merklich ruhig um Kevin geworden. Nun ist er wieder da. Über den Inhalt und den Ort (muss es gerade die reaktionäre Zeit sein) seiner Einlassungen mag man streiten, dass er damit aber wenig »Freunde und Freundinnen« findet, war vorauszusehen. Dabei geht es weniger um Inhalte, denn in welcher Partei geht es noch um Inhalte respektive Programme, sondern eher um das weitere berufliche Fortkommen der Bundestagsabgeordneten aller »Couleur« nach der »Politkarriere«. Pofalla (CDU) ging zur Bahn, Schröder (SPD) zu Gasprom, Merz (CDU) zu Blackrock, Rösler (FDP) zu einem Hedgefonds bzw. dem Weltwirtschaftsforum in Davos, und auch die Grünen sind von der Versuchung, die Seiten zu wechseln, nicht frei. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen Matthias Berninger, auch Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, ist jetzt Cheflobbyist der Bayer AG. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen (u. a. Schäfer-Gümbel, SPD Hessen). Wer jetzt der Meinung ist, er (oder sie) müsse jetzt für die Kollektivierung von BMW eintreten oder das Eigentum an Wohnraum beschränken, der »vermasselt« sich im Nachgang der nächsten Wahl einen schön dotierten Job bei einem Dax-Unternehmen oder den Beratervertrag bei einem Mittelständler. Erst wenn die Arbeiterklasse diese »karrieregeilen« Typen in die »Wüste« jagt, darf Kevin mit seinen Vorschlägen nochmal antreten.