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Leserbrief zum Artikel Sozialismus: Kevin allein zu Haus vom 03.05.2019:

Verantwortliche Kontrolle

In aller Kürze! Wenn unsere politische Klasse, die fast tatenlos zugesehen hat, wie so ziemlich alle wichtigen und zukunftsweisenden Entwicklungen hier und fast in der ganzen Welt schiefgelaufen sind und die dennoch in ihrer überwiegenden Mehrheit den Kapitalismus, die häufigste Ursache dafür, nicht überwinden will, ist sie für mich – auch bei Wahlen! – nicht mehr unterstützenswert! Das zufällige und unkonsequente »Weiter so!« kann nach meinem Eindruck nur in die alles umfassende Katastrophe führen. Es muss vielleicht nicht gleich der komplette Sozialismus sein, den wir jetzt sofort aufbauen müssten, doch – zum Beispiel – so etwas wie die Bedarfsranglisten darf nicht länger aufgeschoben werden. Diese Bedarfsranglisten, die übrigens – in den achtziger Jahren? – ebenfalls einmal auf dem Mist der Jusos gewachsen sind, sollen – zum Beispiel zusammen mit den Wahlen – vom Bürger ausgefüllt und ähnlich wie die Wahlunterlagen vom Wahlamt ausgewertet werden und sind ohne große Veränderungen und Verzögerungen von »unseren Politikern« in Gesetze zu gießen, die von der Wirtschaft so schnell wie möglich realisiert werden müssen. Auf jeden Fall müssen Wirtschaft und Finanzwesen erst einmal unter eine verantwortliche Kontrolle gebracht werden.
Auch der Reformbedarf kann auf ähnlich Weise vom Bürger festgelegt werden und muss von »unseren Politikern« so schnell wie möglich ohne größere Veränderungen umgesetzt werden.
Wohnungen: bezahlbare, dringend erforderlich, mehr Wohnungsgenossenschaften erwünscht.
Autoverkehr: weniger, leiser und langsamer, konsequent reduzieren.
ÖPNV: mehr und kostenlos.
Waffen (eigener Bedarf): keine.
Waffen (Export): keine.
Versorgung: Regionalproduktion konsequent fördern.
Ludwig Schönenbach
Veröffentlicht in der jungen Welt am 06.05.2019.
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