Venezuela und Kuba zeigen: Es geht um Sozialismus oder Barbarei
Beiträge aus Lateinamerika dürfen auf der XXVI. Internationalen Rosa Luxemburg Konferenz natürlich nicht fehlen. Am Sonnabend wendete sich Janohi Rosas, Generalsekretärin der Kommunistischen Jugend Venezuelas und Kandidatin für das Bündnis »Revolutionäre Volksalternative« bei der Parlamentswahl im Dezember, an das Publikum. In ihrem kämpferischen Beitrag betonte Rosas, das Motto der Konferenz – »Der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein« – habe nichts an seiner Aktualität verloren. Während auf der einen Seite die Bourgeoisie und die Monopole stünden, liege die Vernunft bei den kämpfenden Völkern und der Arbeiterklasse, die auf den wissenschaftlichen Sozialismus als Ausweg aus der kapitalistischen Krise setzen müssten. Gerade die Coronapandemie führe derzeit zu einer Zuspitzung der Widersprüche des Systems und in der Folge zu sozialem Verfall und Kontrolle. Als Gegenmittel müsse auf Solidarität gesetzt werden, wobei Venezuela als gutes Beispiel diene: Während die USA, aber auch die Europäische Union, selbst inmitten der Pandemie auf imperialistische Aggressionen und die brutale Blockade gesetzt haben, kämpft das venezolanische Volk weiter dafür, unabhängig, selbstbestimmt und souverän über sein eigenes Schicksal zu entscheiden.
Für Solidarität statt Barbarei steht auch das sozialistische Kuba, dem die junge Welt seit jeher eng verbunden ist. Enrique Ubieta Gómez, Direktor der Theoriezeitschrift Cuba Socialista, betonte in seinem Vortrag, dass die Coronapandemie gezeigt habe, dass das Virus nicht alle gleich trifft, sondern insbesondere Arme unter ihm leiden. Der Umgang mit der Pandemie weltweit könne dabei als ein Lehrstück über die Funktionsweise zweier unterschiedlicher Gesellschaftssysteme gesehen werden. Während die USA besonders vom Coronavirus betroffen sind, brachen in Kuba keine Krankenhäuser zusammen oder starben Beschäftigte im Gesundheitswesen. Während Washington selbst in Zeiten einer Pandemie die tödliche Blockade gegen die Inselrepublik verschärfte, schickte Havanna insgesamt 53 medizinische Hilfsbrigaden in andere Länder, um praktische Solidarität zu leisten – getreu dem Ausspruch Fidel Castros, Ärzte statt Waffen exportieren zu wollen.
Mit Blick auf eine postpandemische Welt stehe die Menschheit vor der Frage: Faschismus oder Sozialismus.Während die Rechte bereits an einer faschistischen Veränderung arbeite, müsse die Linke darauf pochen, dass Veränderungen nicht nur kosmetischer Natur sein dürften. Besonders relevant sei es nun, den Raubbau an der Umwelt zu beenden, der das Virus erst hervorgebracht habe, und soziale Gerechtigkeit zu erkämpfen – »damit das Schiff, das sich Welt nennt, nicht Schiffbruch erleidet«.
Kuba ist ein Beispiel dafür. Das betonte auch Miriam Näther von »Cuba Sí«, die im Anschluss die Solidaritätskampagne »Unblock Cuba« vorstellte. Diese habe sich vorgenommen, 2021 zu dem Jahr zu machen, in dem die mittlerweile fast 60 Jahre aufrechterhaltene Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade der USA gegen Kuba endlich gestoppt werde. Dafür machen derzeit mehr als 90 teilnehmende Organisationen in 23 Ländern mit Plakataktionen, Flyern und Druck auf Politik und Regierungen mobil. Unterstützung und Spenden sind auch weiter willkommen. (fres)
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