Konstantin Wecker: Grenzenlose Solidarität denken und leben
Die Bühne würde ihm in Coronazeiten schon sehr fehlen, erzählte Konstantin Wecker kürzlich der jW. Danach ging‘s im Gespräch um die »Querdenker«-Demonstranten: »Sie tragen Bilder von Sophie Scholl mit sich und berufen sich auf sie. Ich habe seit zwanzig Jahren ein Porträt von ihr in diesem Zimmer hängen, und diese ›Querdenker‹ bemächtigen sich ihrer. Unverschämt!« Eine andere Widerstandskämpferin, die dieser leidenschaftliche, politische Liedermacher sehr schätzt, heißt, na klar, Rosa Luxemburg, von der wir, so Wecker in seiner gestreamten Botschaft auf der XXVI. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am Sonnabend, »gerade heute sehr viel lernen« könnten, »weil sie vom Herzen und vom Verstand eine grenzenlose Solidarität dachte und lebte«.
Aufgezeichnete wie ausgezeichnete Bühnenauftritte gibt’s danach gleich zwei zu sehen: Einmal mit großem Rockaufgebot inklusive Riesenstreicherhimmel, das andere Mal die kleinere Nummer, Wecker und Gäste am Mikro, begleitet von Cello und Flügel. Politische Eindringlichkeit von links als große Unterhaltung. Nein, das ist kein Widerspruch. Und so hübsch die Coverversion Wendtoins zu Beginn der Konferenz auch geraten ist, »Sage Nein« vom Wecker mit voller Brust gesungen, spielt doch noch mal in einer ganz anderen Liga. (msa)
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