An die Front
Der ukrainische Schriftsteller Sergij Schadan ist der Nationalgarde seines Landes beigetreten. »Ich durchlaufe jetzt die Grundausbildung«, schrieb Schadan am Donnerstag bei Facebook. Dazu veröffentlichte er ein Foto von sich in Uniform vor einem auseinandergebauten Sturmgewehr. Den Schritt hatte Schadan bereits im April angekündigt. Am Dienstag reichte er das Manuskript für ein neues Buch bei seinem Verleger ein. In Deutschland ist Schadan einer der bekanntesten ukrainischen Schriftsteller und erhielt ungeachtet seines Nationalismus 2022 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Er habe sich der 13. Brigade der Nationalgarde »Chartija« (Charta) angeschlossen, schrieb Schadan, der für die Einheit bereits vorher Spenden gesammelt hatte. Die Nationalgarde ist ein dem ukrainischen Innenministerium unterstehender paramilitärischer Verband. Der Armee fehlen zunehmend Soldaten. Nahezu täglich gibt es in sozialen Netzwerken Bilder von Zwangsrekrutierungen und dabei entstehenden Konflikten. Prominente Ukrainer versuchen mitunter, das Ansehen des Militärdienstes zu verbessern, indem sie demonstrativ den Streitkräften beitreten. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Die Macht ist anonym
vom 07.06.2024 -
Kübelweise Hass: Myriam Leroys Roman »Rote Augen«
vom 07.06.2024 -
Es gilt das gesprochene Wort
vom 07.06.2024 -
Etwas Lust am Schock
vom 07.06.2024 -
Nachschlag: Steppe, All, Ödnis
vom 07.06.2024 -
Vorschlag
vom 07.06.2024