Israel greift Hisbollah-Kommandeur in Beirut an

Tel Aviv/Beirut. Drei Tage nach einem tödlichen Raketeneinschlag auf den annektierten Golanhöhen hat Israel in der libanesischen Hauptstadt Beirut einen Angriff auf einen Kommandeur der libanesischen Hisbollah durchgeführt. Das berichtete die israelische Armee am Dienstag abend. Zuvor war im Süden Beiruts eine Explosion zu hören.
Der Kommandeur sei für den Tod der bei dem Raketenangriff auf die drusische Ortschaft Madschdal Schams getroffenen Kinder und Jugendlichen sowie weiterer israelischer Zivilisten verantwortlich, so die israelische Armee. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem »feindlichen Überfall« im Beiruter Vorort Haret Hreik. Der hisbollahnahe Fernsehsender Al-Manar zeigte Bilder von chaotischen Szenen. Mindestens vier Gebäude seien bei dem Angriff beschädigt worden.
Wie im TV zu sehen war, riefen Menschen auf der Straße: »Gott segne Nasrallah.« Andere riefen: »Netanjahu wird den Preis dafür zahlen.« Augenzeugen berichteten, dass der Angriff auf ein achtstöckiges Gebäude zielte. Demnach sei das Obergeschoss getroffen worden. Hassan Nasrallah ist Generalsekretär der Hisbollah, die auch an der libanesischen Regierung beteiligt ist.
Nachdem am Sonnabend bei einem Raketeneinschlag in der drusischen Ortschaft Madschdal Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen mindestens zwölf Menschen getötet wurden, hatte die israelische Regierung einen sogenannten Vergeltungsschlag angekündigt. Sie macht die Hisbollah für den Angriff verantwortlich. Diese wies die Schuld von sich. Sie habe mit dem Angriff nichts zu tun, erklärte sie mehrmals. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
»Sie stand für massenhafte Inhaftierung«
vom 31.07.2024 -
Widersprüchliches aus Kiew
vom 31.07.2024 -
Eine Kolonie als Geschenk
vom 31.07.2024 -
Karikaturist verhaftet
vom 31.07.2024 -
ANC ohne Zuma
vom 31.07.2024 -
Ukraine eröffnet im Sahel neue Front
vom 31.07.2024