Gegründet 1947 Sa. / So., 02. / 3. November 2024, Nr. 256
Die junge Welt wird von 2974 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 10.08.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Schlechte Vorsätze

Das Beste kommt zum Schluss | Do., 20.15 Uhr, RBB
7_Das_Beste_kommt_zum_Schluss.jpg
Ein Traum wird wahr: Tiefseeschach auf der Berliner Mauer

Ich weiß noch, wie ich »The Bucket List« (dt. »Das Beste kommt zum Schluss«) zum ersten Mal gesehen habe. Auf einem Flug im April 2008 nach Peking, wo alle bei Rot über die Ampel liefen und man sich mit landestypischer Akribie – chabuduo (dt. passtscho) – auf die Olympischen Spiele vorbereitete. Vom Film hatte ich nichts behalten, nur die Inspiration, eine negative Bucketliste zu schreiben. Dinge also, die ich nie zu tun beabsichtige. Es kam zusammen: mein Auto waschen, einen Kinofilm in 3-D sehen, Drogen nehmen, einer Partei beitreten, als Erwachsener kurze Hosen tragen, verlangen, den Geschäftsführer zu sprechen, mich in die Sonne legen, die Weltanschauung wechseln, unironisch ein Ausrufezeichen setzen, einen »Tatort« schauen, antichambrieren, auf einer Vernissage stehen, zum Fußball ins Stadion gehen, Sommerreifen aufziehen, das Buch eines frischgekürten Nobelpreisträgers kaufen. Etwa die Hälfte davon habe ich dann doch gemacht. Stand heute. Leben ist komplizierter als Film. (fb)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Feuilleton