Aus: Ausgabe vom 16.11.2024, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Lenovo will US-Zölle austricksen
Beijing. Um die negativen Auswirkungen zusätzlicher US-Zölle abzufedern, will der weltgrößte PC-Hersteller Lenovo weitere Werke außerhalb Chinas aufbauen. Unter anderem sei eine Fabrik in Saudi-Arabien geplant, erklärte Konzernchef Yang Yuanqing am Freitag. Bislang produziert Lenovo hauptsächlich in der Volksrepublik, betreibt insgesamt aber mehr als 30 Werke in neun verschiedenen Staaten. Zuletzt hatte der Konzern seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal auf knapp 18 Milliarden US-Dollar gesteigert. (Reuters/jW)
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Leserbrief von Reinhard Hopp aus Berlin (15. November 2024 um 23:02 Uhr)Genau an diesem Beispiel offenbart sich sowohl der Schwachsinn als auch die Wirkungslosigkeit protektionistischer Sanktionen gegenüber nationalen Räumen. In den weltweit miteinander hochgradig vernetzten Makroökonomien des 21. Jahrhunderts müsste man schon komplette Lieferketten mit Boykottmaßnahmen belegen und mit (militärischer) Gewalt torpedieren, um (auch nur temporär) die intendierten Wirkungen erzielen und aufrechterhalten zu können, was im Ergebnis jedoch schon bald in einen globalen Handelskrieg und längerfristig (auch) zur Schädigung und Isolierung der eigenen Wirtschaft führen würde. Das ist ähnlich wie beim Bergsteigen: Wer selbst mit am Seil hängt, sollte nicht versuchen, anderen die Verbindung zu kappen.
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