Sudan: Flüchtlingslager unter Beschuss – Panik bricht aus
Port Sudan. Seit Sonntag abend steht das Flüchtlingslager SamSam in der Region Nord Darfur unter Beschuss, in dem mehrere hunderttausend Menschen Zuflucht gesucht haben. Eine Sprecherin von Ärzte ohne Grenzen (MSF), einer der wenigen vor Ort verbliebenen Hilfsorganisationen, sprach am Montag von einer katastrophalen Lage. Unter den Bewohnern sei Panik ausgebrochen, Tausende versuchten zu fliehen. Doch auch im Umland herrschen Kämpfe und Gewalt.
Auch in der Nähe des MSF-Krankenhauses sei es zu Beschuss gekommen, die Klinik werde evakuiert, hieß es. »Trotz der Kämpfe im Umland ist SamSam, wo Hilfsorganisationen und UN-Einrichtungen ihre Büros haben, noch nie unter direkten Beschuss genommen worden«, sagte Mohamed Abdiladiv, Interims-Landesdirektor der Hilfsorganisation Save the Children, der dpa. »Der Beschuss bedeutet erhebliche Risiken, auch die mögliche Schließung der wenigen existierenden Gesundheits- und Ernährungseinrichtungen. Einige Organisationen sind bereits aus SamSam geflohen.«
Schätzungen zufolge leben in SamSam mindestens 500.000 Menschen. In dem Lager ist bereits eine Hungersnot ausgebrochen. Das Lager ist seit Monaten überfüllt, da Tausende vor den Kämpfen in der nahegelegenen Provinzhauptstadt El Fascher dorthin geflohen sind. (dpa/jW)
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