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Aus: Ausgabe vom 11.12.2024, Seite 10 / Feuilleton
Film

Christel Bodenstein tot

Die Schauspielerin Christel Bodenstein ist tot. Sie sei am 5. Dezember im Alter von 86 Jahren in einem Berliner Pflegeheim gestorben, wie eine Sprecherin der Defa-Stiftung mitteilte. Bodenstein, Jahrgang 1938 und gebürtige Münchnerin, ist vor allem durch den Defa-Märchenfilm »Das singende, klingende Bäumchen« bekannt.

Darin spielte sich die gerade 18jährige 1957 als böse und trotzige Prinzessin Tausendschön in die Herzen der Zuschauer. Entdeckt wurde sie mit 17 Jahren von Regisseur Kurt Maetzig (»Das Kaninchen bin ich«). Kurz darauf spielte sie in »Der Hauptmann von Köln« mit und danach schon eine Prinzessin – in der Märchenverfilmung »Das tapfere Schneiderlein«.

Noch während ihres Studiums an der Filmhochschule Babelsberg stand sie mehrfach für die Defa vor der Kamera. 1963 dann bekam sie »ihre Traumrolle«, wie sie selbst einmal bekannte, an der Seite von Manfred Krug, als FDJ-Sekretärin in Ralf Kirstens »Beschreibung eines Sommers«.

1960 heiratete sie den Regisseur Konrad Wolf (»Ich war neunzehn«), drehte aber nur einmal mit ihrem Mann (von dem sie sich 1978 scheiden ließ): 1966 entstand »Der kleine Prinz« nach Antoine de Saint-Exupéry. Das Werk lief ein einziges Mal im DDR-Fernsehen, durfte danach wegen ungeklärter Rechte nie wieder öffentlich gezeigt werden. Dieser Film lag Bodenstein besonders am Herzen, berichtete die Sprecherin der Defa-Stiftung. Als die Stiftung ihn vor einigen Jahren restaurierte, »war sie sehr glücklich«.

Bodenstein spielte am Maxim-Gorki-Theater Berlin und fürs Fernsehen, war dann Regieassistentin am Berliner Friedrichstadtpalast und schrieb zum Ende ihrer Karriere noch eine Revue. Ihre letzte Filmrolle datiert von 2016 in der Neuverfilmung des Märchens, mit dem viele Fans sie verbinden – nun aber in der Rolle einer Kräuterfrau. (dpa/jW)

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