Nachschlag: Kontrollierter Humor
Wir lieben das Weihnachtsfest. Es ist die Melange aus kulinarischem Exzess und zu viel Alkohol, die uns vergessen macht, dass der tollwütige AfD-Onkel wieder Kontakt zum Führerbunker hat. Auch die dort zelebrierte festliche Konsumgeilheit wird einfach weggelächelt, schließlich serviert Mutter gerade mit viel Hausmütterlichkeit einen Käseigel. Die Krönung des Tages ist dann alljährlich Loriots »Weihnachten bei Hoppenstedts«. Denn wir lieben nicht nur die Vorhersehbarkeit des familiären Weihnachtsfests, sondern auch damit verbundene kleinbürgerliche Rituale. Zwar führt Vicco von Bülow in dieser 25minütigen Episode seiner Loriot-Serie das bundesdeutsche Spießertum gekonnt am Nasenring durch die Manege, immer preußisch korrekt und kontrolliert, aber das merkt man zu Hause auf dem Sofa in breiter Weinseligkeit dann doch nicht. Vorbei ist Weihnachten dann immer, wenn Opa Hoppenstedt, unter Helenenmarschgeschmetter, durch Berge von Geschenkpapier watet: Früher war mehr Lametta. (mo)
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Mehr aus: Feuilleton
-
Der Bruder tanzt nicht
vom 11.12.2024 -
Rotlicht: Eskalationsdominanz
vom 11.12.2024 -
Vorschlag
vom 11.12.2024 -
Veranstaltungen
vom 11.12.2024 -
Kolmar, Triebel, Opoczynski, Riva
vom 11.12.2024 -
Kein Tal, keine Rosen
vom 11.12.2024 -
Wie revolutionär ist Romantik?
vom 11.12.2024