Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 30.12.2024, Seite 6 / Ausland

Videos zu Tötung in US-Gefängnis veröffentlicht

New York. Die Gewalt mit Todesfolge gegen einen schwarzen Häftling durch Gefängniswärter im US-Bundesstaat New York befeuert die Debatte über Gewaltexzesse und Rassismus im US-amerikanischen Strafvollzugssystem. Robert Brooks war vor knapp drei Wochen von Strafvollzugsbeamten mit roher Gewalt traktiert und tags darauf für tot erklärt worden. Am Freitag (Ortszeit) veröffentlichte New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James Videoaufnahmen von Körperkameras der beteiligten Strafvollzugsbeamten. Gouverneurin Kathy Hochul teilte in einer Stellungnahme mit, sie sei »entsetzt und schockiert« von der »sinnlosen Tötung« des Häftlings – und habe die Entlassung von 13 JVA-Beamten und einer medizinischen Pflegekraft angeordnet.

Die Videoaufnahmen – mit einer Gesamtdauer von etwa zwei Stunden – zeigen, wie Brooks in einen Untersuchungsraum der Haftanstalt getragen wird, wo ihn mehrere Beamte auf eine Liege drücken. Zu diesem Zeitpunkt trägt er Handschellen, die Hände sind hinter dem Rücken fixiert. Zu sehen ist unter anderem, wie der 43jährige mit Faustschlägen und Tritten traktiert und in den Würgegriff genommen wird – wobei die Uniformierten, die auf ihn einprügeln, alle weiß zu sein scheinen. Keiner der Umstehenden schreitet ein. Was gesagt wird, ist nicht zu hören, aber Brooks leistet offenkundig zumindest keinen Widerstand, auch Provokationen sind nicht zu erkennen. Am nächsten Morgen wurde er in einem örtlichen Krankenhaus für tot erklärt. Das offizielle Obduktionsergebnis steht den Ermittlungsbehörden zufolge noch aus. Erste Untersuchungen hätten jedoch ergeben, dass Brooks vermutlich infolge von Hals- und Nackenverletzungen sowie »Gewalteinwirkung von außen« gestorben sei, hieß es. Mutmaßliche Todesursache: Er sei wohl erstickt. (dpa/jW)