Syrien: HTS-Chef will Miliz auflösen
Damaskus. Syriens Machthaber Ahmed Al-Scharaa plant nach eigenen Worten eine Auflösung seiner islamistischen Miliz Haiat Tahrir Al-Scham (HTS). Die Ausarbeitung einer neuen Verfassung könne bis zu drei Jahre dauern, sagte Al-Scharaa zudem in schriftlichen Auszügen aus einem Interview mit dem saudischen Staatssender Al Arabija, das später am Sonntag ausgestrahlt werden sollte. Er sagte auch, dass es etwa ein Jahr dauern würde, bis die Syrer drastische Veränderungen sehen würden. Weiter kündigte er an, dass die HTS im Rahmen einer nationalen Dialogkonferenz aufgelöst werden soll. Die Gruppe war einst mit dem »Islamischen Staat« und Al-Qaida verbunden und versucht, sich nun als eine Kraft der Mäßigung neu darzustellen.
Al-Scharaa bekräftigte zudem, dass Syrien strategische Interessen mit Russland teile, das die gestürzte Regierung von Baschar Al-Assad unterstützte und Militärbasen im Land unterhält. Russlands Außenminister Sergej Lawrow betonte in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA: »Es geht nicht nur um die Beibehaltung unserer Stützpunkte oder Hochburgen, sondern auch um die Bedingungen für ihren Betrieb, ihre Instandhaltung und Versorgung sowie die Interaktion mit der lokalen Seite.«
Scharaa sagte auch, er hoffe, dass die Regierung des designierten US-Präsidenten Donald Trump die gegen Syrien verhängten Sanktionen aufheben werde. Washington hat bereits beschlossen, ein Kopfgeld auf den als Terroristen gelisteten Milizenführer von zehn Millionen US-Dollar aufzuheben. (Reuters/jW)
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