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Aus: Ausgabe vom 24.01.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Schein und Zeit

Dunkirk | Mi., 23.15 Uhr, Kabel eins
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Warten auf die Schiffe: Filmszene aus »Dunkirk«

Nolan? Irgendwas mit Zeit. Seinen Spleen setzt der Regisseur verlässlich gut um. Künstlerisch stets gelungen, handlungslogisch nicht immer. »Tenet« zum Beispiel war ein brillant inszenierter Griff ins Klo. Zudem lassen die Filme sich scheiden in solche, worin das Spiel mit Zeit Teil der Handlung ist, und solche, in denen es bloß auf der Darstellungsebene stattfindet. »Memento« etwa folgt der Ödipus-Rex-Dramaturgie: Geschehenes wird rekonstruiert. Die reverse Erzählweise schafft beim Zuschauer eine Verwirrung, die die des gedächtnislosen Helden reproduziert. Auch bei »Dunkirk« ist es bloß Form, so fällt kaum auf, dass der Film das Prinzip der Zeitdilatation von »Inception« wiederholt, die dort aber zum erzählten Geschehen gehört. »Dunkirk« erzählt eine geradlinige Handlung, gebrochen durch drei Zeitebenen (Woche, Tag, Stunde). Und verdrießt ein wenig, weil man bald raus hat, dass mehr da nicht im Busch ist. Und was aller Artistik zum Trotz auch nervt: Der Plot lässt sich mühelos als pompöse Metapher zum »Brexit« deuten. (fb)

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