Anno … 5. Woche
1945, 2. Februar: 500 sowjetische Offiziere wagen einen Fluchtversuch aus dem Todesblock 20 des Konzentrationslagers Mauthausen. Die SS-Lagerleitung ruft daraufhin eine »Treibjagd« aus, an der sich neben faschistischen Verbänden sowie Gendarmerie und Feuerwehr auch die Zivilbevölkerung beteiligt. Fast alle der Geflohenen werden bei der dreiwöchigen Verfolgungsaktion ermordet. Die SS prägt für das Ereignis den zynischen Namen »Mühlviertler Hasenjagd«.
1950, 31. Januar: In Reaktion auf den ersten sowjetischen Atomtest vom August 1949 verkündet US-Präsident Harry S. Truman ein Programm zur Entwicklung einer Wasserstoffbombe. Am 1. November 1952 wird eine solche Bombe auf der Insel Elugelab im Eniwetok-Atoll getestet. Dieses Atoll gehört zum Treuhandgebiet der Pazifikinseln, das von den Vereinten Nationen den USA anvertraut wurde. Die Insel wird bei dem Test vollständig zerstört.
1960, 28. Januar: Auf einer internationalen Pressekonferenz in Berlin enthüllt der SED-Generalsekretär Walter Ulbricht westliche Geheimdokumente, aus denen hervorgeht, dass bei dem Bundeswehr-Manöver »Side step« im Herbst 1959 gemäß einer Direktive des Führungsstabs der Bundeswehr die Konzeption eines Überraschungsangriffs auf die DDR zugrunde gelegt worden war. Zudem macht er einen Brief bekannt, den er am 23. Januar an Konrad Adenauer gerichtet hatte, um Verhandlungen über die damit zusammenhängenden Fragen in Gang zu bringen.
1990, 27. Januar: Die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei (PVAP), die kommunistische Regierungspartei der Volksrepublik Polen, löst sich durch Beschluss des 11. Parteitags selbst auf. Ein Teil der Delegierten beschließt die Gründung zweier neuer sozialdemokratisch ausgerichteter Parteien.
1990, 29. Januar: Der vormalige DDR-Staatsratsvorsitzende und Chef der SED, Erich Honecker, wird nach einer Operation in der Berliner Charité unter dem Vorwurf des Hochverrats, des Amtsmissbrauchs und der Korruption festgenommen. Honecker wird in Rummelsburg in Untersuchungshaft genommen, aber bereits am nächsten Tag aufgrund seines schlechten gesundheitlichen Zustands wieder entlassen. Der mittlerweile wohnungslos gewordene Politiker lebt im Anschluss für zehn Wochen gemeinsam mit seiner Frau Margot Honecker bei einem Pfarrer im brandenburgischen Lobetal.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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