Mühen des Ankommens
Der Berliner Literaturpreis geht an den aus dem Irak stammenden Autor Abbas Khider (»Ohrfeige«, »Die Orangen des Präsidenten«). Der Preis wird am 19. März im Roten Rathaus vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) verliehen. »Abbas Khider zeigt uns Deutschland aus der Perspektive eines Autors, der zur Weltläufigkeit gezwungen wurde«, teilte die Jury zur Begründung mit. »Flucht, Asyl und die Mühen des Ankommens in einer neuen Heimat zählen seit seinem Debüt ›Der falsche Inder‹ (2008) zu den Leitthemen seiner Romane«, heißt es weiter. Unsentimental und frei von Zynismus führten Khiders Bücher auch das Aufwachsen in undemokratischen, von staatlicher Willkür bestimmten Gesellschaften vor Augen. Khider, 1976 in Bagdad geboren, teilte mit, er habe sich in Zeiten der Erschöpfung und der empfundenen Sinnlosigkeit mehr und mehr in sich zurückgezogen. »Nicht aus Angst vor Faschisten oder Enttäuschung über Demokraten, sondern um nachzudenken und mich zu sortieren. Der Berliner Literaturpreis ist für mich ein Rückhalt; er spendet Zuversicht in einer Welt voller Extreme.« (dpa/jW)
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