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Aus: Ausgabe vom 03.02.2025, Seite 8 / Abgeschrieben

Sheinbaum: Koordination ja, Unterordnung nein

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Lässt sich von Donald Trump nicht einschüchtern: Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum (Mexiko-Stadt, 21.1.2025)

Zu den Behauptungen, mit denen US-Präsident Donald Trump die Zollmaßnahmen der Vereinigten Staaten gegen Mexiko begründet, erklärte Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum am Sonntag auf der Plattform X:

Wir weisen die Verleumdung des Weißen Hauses gegen die mexikanische Regierung, sie sei Allianzen mit kriminellen Organisationen eingegangen, ebenso kategorisch zurück wie jede Interventionsabsicht auf unser Territorium. Wenn es irgendwo eine solche Allianz gibt, dann besteht sie von seiten der Waffenproduzenten der Vereinigten Staaten, die Hochleistungswaffen an diese kriminellen Gruppen verkaufen, wie das US-Justizministerium im Januar dieses Jahres selbst zugegeben hat.

Unsere Regierung hat in vier Monaten mehr als 40 Tonnen Drogen sichergestellt, darunter 20 Millionen Dosen Fentanyl. Außerdem wurden mehr als zehntausend Personen festgenommen, die mit diesen Gruppen in Verbindung stehen.

Wenn die US-Regierung und ihre Behörden das schwere Fentanyl-Problem in ihrem Land wirklich angehen wollen, könnten sie zum Beispiel den Verkauf von Betäubungsmitteln auf den Straßen ihrer Großstädte bekämpfen – was sie nicht tun – und die Geldwäsche aus dieser illegalen Tätigkeit unterbinden, die ihrer Bevölkerung großen Schaden zugefügt hat.

Sie könnten auch eine große Kampagne starten, um den Konsum dieser Drogen zu verhindern und ihre Jugend zu schützen – so wie wir es in Mexiko getan haben. Drogenkonsum und -vertrieb finden in ihrem eigenen Land statt, und das ist ein öffentliches Gesundheitsproblem, für dessen Lösung sie nichts tun. Darüber hinaus hat die Opioidepidemie in den USA ihren Ursprung in der wahllosen Verschreibung dieser Medikamente, die von der US-Arzneimittelbehörde (FDA) genehmigt wurden, wie der Prozess gegen ein Pharmaunternehmen gezeigt hat.

Mexiko sucht keine Konfrontation. Wir setzen auf Zusammenarbeit mit den Nachbarländern. Mexiko will verhindern, dass Fentanyl in die Vereinigten Staaten oder andere Staaten gelangt. Wenn die USA also die kriminellen Gruppen bekämpfen wollen, die Drogenhandel betreiben und Gewalt ausüben, müssen wir gemeinsam und ganzheitlich arbeiten – jedoch immer auf der Grundlage gemeinsamer Verantwortung, gegenseitigen Vertrauens, der Zusammenarbeit und vor allem des Respekts vor der Souveränität, die nicht verhandelbar ist. Koordination ja, Unterordnung nein.

Deshalb schlage ich Präsident Trump vor, dass wir einen Arbeitsstab mit unseren besten Sicherheits- und Gesundheitsteams einrichten. Probleme werden nicht durch die Verhängung von Zöllen gelöst, sondern durch Gespräche und Dialog – so wie wir es in den letzten Wochen mit dem US-Außenministerium getan haben, um das Migrationsphänomen anzugehen, wobei wir die Menschenrechte respektiert haben. Die Graphik, die Präsident Trump in seinen sozialen Netzwerken über den Rückgang der Migration veröffentlicht hat, wurde von meinem Team erstellt, das in ständigem Kontakt mit seinem Team steht. Ich weise den Wirtschaftsminister an, den Plan B umzusetzen, an dem wir gearbeitet haben, der sowohl Zoll- als auch andere Maßnahmen zum Schutz der Interessen Mexikos umfasst. Nichts mit Gewalt; alles mit Vernunft und Recht.

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