Gegründet 1947 Sa. / So., 25. / 26. Januar 2025, Nr. 21
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Online Extra
24.01.2025, 19:23:58 / Ausland

Ärzte ohne Grenzen: Neunter Mitarbeiter samt Familie in Gaza getötet

Israel_Palestinians_84811631.jpg
Totale Zerstörung im Gazastreifen, hier Rafah in einer Aufnahme vom Freitag

Genf. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat am Freitag den Tod eines weiteren Mitarbeiters und dessen zehnköpfiger Familie im Gazastreifen bekannt gegeben. Die Organisation sei »am Boden zerstört, den Tod unseres Kollegen Bilal Okal zu verkünden, der von israelischen Truppen in Dschabalia im Norden des Gazastreifens zusammen mit zehn Familienmitgliedern getötet wurde«, hieß es in einer Erklärung von MSF. Die Organisation hatte zuvor den Kontakt zu dem 37jährigen verloren, der seit 2017 als Hygienebeauftragter für MSF tätig war. Der Mitarbeiter und dessen Frau, ihre sieben Kinder, seine Mutter und seine Schwester verhungerten den Angaben zufolge infolge eines israelischen Luftangriffs. Sie waren ohne Wasser und Lebensmittel in ihrem Haus eingeschlossen. Am 11. November habe die Organisation von Okals Bruder erfahren, dass dieser und seine Familie tot seien. Okal ist bereits der neunte Mitarbeiter der Organisation, der im Gazastreifen seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas getötet wurde. Die Opfer in den Reihen der Organisation zählen zu den mehr als 330 humanitären Helfern, die nach UN-Angaben seit Kriegsbeginn dort bereits ums Leben gekommen sind. Die meisten von ihnen gehörten dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) an. Am Sonntag ist ein Abkommen in Kraft getreten, das nach mehr als 15 Monaten Krieg im Gazastreifen eine Waffenruhe sowie eine Freilassung von israelischen und palästinensischen Gefangenen vorsieht. (AFP/jW)

Mehr aus: Ausland