Türkei: Proteste wegen Absetzung
Istanbul. Nach der Absetzung des kurdischen Bürgermeisters in der osttürkischen Stadt Van ist es zu neuen Protesten gekommen. Dabei ging die Polizei am Dienstag abend Berichten zufolge mit Gewalt gegen Demonstranten vor. 100 seien noch in Gewahrsam, teilte die linke, vor allem unter Kurden verankerte Partei Dem am Mittwoch mit. Gegen 40 Menschen sei Haftbefehl erlassen worden, darunter seien fünf Minderjährige. Ihnen werde Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz vorgeworfen. Die türkische Regierung hatte den Dem-Politiker Abdullah Zeydan am Sonnabend abgesetzt und durch den von Ankara eingesetzten Provinzgouverneur ersetzt. Zeydan war vergangene Woche wegen »Hilfe für eine terroristische Organisation« zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Die Dem-Kovorsitzende Tulay Hatimoğulları erklärte auf einer Kundgebung in Ankara, einen Zwangsverwalter anstelle eines gewählten Bürgermeisters einzusetzen sei gleichbedeutend mit einem Putsch. Präsident Recep Tayyip Erdoğan wirft der Dem vor, der verlängerte Arm der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu sein, die in der Türkei als Terrororganisation gelistet ist. (dpa/jW)
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